Unbemerkt von den Weihnachtsmarkt-Besuchern haben die OSZE-Außenminister am Abend im Hamburger Rathaus diniert – aber nicht alle.
Völlig unbemerkt von den Besuchern des Hamburger Weihnachtsmarktes sind die Außenminister der OSZE-Staaten am Donnerstag zu einem Abendessen ins Rathaus gekommen. Wie ein Polizeibeamter vor Ort sagte, steuerten die Wagenkolonnen den Hintereingang an. Nur ein Panzerwagen der Bundespolizei deutete auf die hohen Gäste im Rathaus hin.
Vor der Absperrung am Vordereingang warteten wenige Dutzend Menschen vergeblich darauf, einen der Politiker zu Gesicht zu bekommen. US-Außenminister John Kerry, der am Mittwochabend noch spontan über den Weihnachtsmarkt am nahen Jungfernstieg geschlendert war, hatte Hamburg bereits am Donnerstagmittag verlassen.
Den Ministern wurde Kalbfleisch mit Thunfisch, Anchovis, Mayonnaise, Kresse und gepfeffertem Parmesan aufgetischt. Als nächster Gang folgte geschmorter grüner Salat mit Sahne und Brik (Teigtasche) mit Teriyakisoße. Zum Hauptgang gab es Heilbutt mit Pastinakensauce und Austernpilzen sowie Auberginenrolle mit Hüttenkäse. Als Nachtisch wurde Quitte mit gebackenem Grieß und Quittenragout mit Pistazien und Eis serviert.
Russischer Außenminister im Fischereihafen-Restaurant
Der russische Außenminister Sergej Lawrow speiste lieber im Fischereihafen-Restaurant an der Elbe – wo sich am Mittwoch bereits US-Außenminister John Kerry ein spätes Mittagessen gegönnt hatte. Lawrow kam nach Auskunft von Geschäftsführer Dirk Kowalke mit zehn Personen. Sein Menü bestand aus Sylter Austern, dem Fischereihafenteller, einem aufgeschäumten Hummersüppchen und einer Seezunge „Müllerin Art“ mit brauner Butter und Gurkensalat.
John Kerry bekam Rote-Bete-Carpaccio serviert
John Kerry hatte sich mit seinen Begleitern am Vortag ein Drei-Gänge-Menü schmecken lassen. Serviert wurden Rote-Bete-Carpaccio, als Hauptgang gebratener Steinbutt und als Nachtisch rote Grütze mit Vanillesoße. „Das war sicher der größte Aufmarsch an Sicherheitskräften, den das Fischereihafen-Restaurant jemals erlebt hat“, hatte Dirk Kowalke anschließend gesagt. Eine Hundertschaft Polizisten kontrollierte die komplett gesperrte Große Elbstraße, während Security-Mitarbeiter mit Maschinengewehren patrouillierten und mehrere Hubschrauber den Luftraum überwachten.