Trittau/Hamburg.

Eine Spur aus Bayern und ein Poststempel aus Trittau haben einen 22-Jährigen auffliegen lassen, der im großen Stil falsche 50-Euro-Scheine in Umlauf brachte. Er wurde festgenommen, als er Falschgeld verschicken wollte. Beamte stellten rund 90.000 Euro als „Blüten“ sicher.

Ausgerechnet „Fakeshop“ hieß die Seite im Internet, über die Peyman F. (22) falsche 50-Euro-Scheine anbot. Jedermann konnte bei ihm ordern, sogar mit Mengenrabatt. Sieben Euro und 50 Cent kostete ein falscher Fünfziger. Bei größeren Mengen ging der Preis auf bis zu sechs Euro pro Schein runter. Der Online-Shop selbst war so raffiniert eingerichtet, dass es Ermittlern nicht möglich war, den Betreiber zu ermitteln. Selbst die Bezahlung ließ keine Rückschlüsse auf den 22-Jährigen zu. Er ließ sich in Bitcoins, der weltweiten digitalen Währung, anonym entlohnen.

Die Kripo Hamburg bekam von dem schwunghaften Blütenhandel Wind. Dann die erste Spur: Die über den ­„Fakeshop“ versandten falschen 50er wiesen, so ergab die Analyse der Bundesbank, Übereinstimmungen mit Falschgeld auf, das in Bayern hergestellt worden war. Eine Spur führte nach Hamburg in den Stadtteil Rahlstedt. Doch der Mann, der in Bayern Falschgeld geordert hatte, war kein Hauptverdächtiger. Bei den Ermittlungen stieß man auf Peyman F., einen Deutschen mit iranischen Wurzeln. Der Verdacht konnte aber nicht erhärtet werden.

Ein Päckchen Falschgeld führte die Beamten nach Trittau im Kreis Stormarn, dem Ort, in dem die Freundin von Peyman F. wohnt. Das Pärchen wurde observiert und festgenommen, als es Falschgeld verschicken wollte. Dem Mann droht nun eine mehrjährige Haftstrafe. Wie viel Falschgeld er vermutlich seit Februar in Umlauf brachte, ist noch unklar.