Hamburg. Stadt hat den beliebten Weg beseitigen lassen. Doch ein Grünstreifen wurde nicht angelegt, auch der Fußweg nicht verbreitert.
Eigentlich sollte der Weg an der Außenalster zwischen der Alten Rabenstraße und dem US-Generalkonsulat aufgewertet werden. Dafür hatte die Stadt extra den beliebten Radweg im März abreißen lassen. Ein neuer Grünstreifen sollte angelegt und der Fußweg verbreitert werden. Die Radfahrer sollten künftig die Straße, eine Tempo-30-Zone, benutzen.
Die Aktion, die 30.000 Euro kostete, wurde parteiübergreifend kritisiert. Acht Monate später ist von einer Neugestaltung nichts zu erkennen – außer dass Kieselsteine aufgeschüttet wurden. Auch Fahrradfahrer sind hier weiterhin unterwegs, obwohl das laut Verkehrsbehörde verboten ist.
Die CDU spricht von einer Posse
Die CDU übt Kritik: „Die Stadt lässt einen intakten Radweg abreißen, um danach daraus eine Schotterpiste zu machen. Die versprochene Begrünung gibt es nicht. Das ist eine Posse“, sagte Verkehrsexperte Dennis Thering. Mit dieser rot-grünen Fahrrad-Ideologie müsse jetzt endlich Schluss sein. Kein Verständnis hat auch Sabine Glawe, Vorstandsmitglied vom Bund der Steuerzahler Hamburg: „Statt die Bürger zu bevormunden, hätte man ihnen auch weiterhin die Wahl lassen können, den Radweg oder die Fahrbahn zu nutzen. Stattdessen werden lieber 30.000 Euro versenkt.“
Auf Abendblatt-Anfrage räumte Richard Lemloh, Sprecher der Verkehrsbehörde, ein: „In dem Bereich, wo neben dem bisherigen Radweg schon Grünflächen waren, sollten diese eigentlich erweitert werden. Da dieser Bereich jedoch von Fußgängern und Joggern intensiv genutzt wird, wurde auf eine Begrünung verzichtet.“
Der Radweg wurde bereits im März abgerissen
Der Abriss wurde bereits im März vorgenommen, so Lemloh, um das Alsterufer auf die Verlängerung der Fahrradstraße in Richtung Süden vorzubereiten. Diese verläuft aktuell zwischen dem Anglo German Club am Harvestehuder Weg und der Alten Rabenstraße. Noch ist das nicht möglich, weil die Straße am Alsterufer in Höhe des US-Generalkonsulats gesperrt ist. Die Diplomaten werden voraussichtlich Ende August 2017 in die HafenCity umziehen. Dann müssen auch noch die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen abgebaut werden, um die Straße wieder freizugeben.