Hamburg. Neueröffnung in der City: Das Designkaufhaus Illums Bolighus startet mit einer Filiale am Neuen Wall. Expansion geplant.

Die schwedische Sportartikel-Kette Stadium wagte 2014 den Schritt an die Hamburger Mönckebergstraße und betreibt mittlerweile mehrere Filialen in der Stadt. Die Schweden von Clas Ohlson folgten 2015 und eröffneten ein Lifestyle-Kaufhaus im früheren Streit’s-Kino am Jungfernstieg. Auch die Modekette Indiska kam aus dem Ikea-Heimatland an die Elbe. In diesem Frühjahr folgte das dänische Unterhaltungselektronikgeschäft Hifi-Klubben. Und seit Donnerstag ist das Einrichtungs- und Design-Haus Illums Bolighus, das seine Wurzeln in Kopenhagen hat, in der Hansestadt präsent.

Eines haben die Neueröffnungen gemeinsam: Die in ihren Heimatländern und in deren skandinavischen Nachbarstaaten groß gewordenen Unternehmen machen den ersten Schritt auf den deutschen oder den mitteleuropäischen Markt allesamt mit der Eröffnung einer Filiale in Hamburg. „Berlin oder München waren auch Optionen, aber die Handelskammer in Kopenhagen hat dringend dazu geraten, in Hamburg zu starten“, sagt Henrik Ykpendanz, seit 30 Jahren bei Bolighus („Das Haus für das Zuhause“) tätig und seit Mitte der 2000er-Jahre dessen Mehrheitsgesellschafter und Chef. Nach Ansicht der Experten in der dänischen Hauptstadt ist der Sinn für skandinavisches Design in der Hansestadt stärker ausgeprägt als in anderen deutschen Metropolen.

Das übliche Du als Anrede gibt es hier nicht

Ykpendanz weiß das aus eigener Erfahrung. „In unserem Stammhaus in Kopenhagen gibt es viele junge Kunden aus Deutschland, die sagen: ,Ihr müsst unbedingt nach Hamburg kommen.‘“ Filialleiterin Anette Höjland sieht noch eine weitere große Zielgruppe: „In der Region leben etwa 120.000 Skandinavier.“ Höjland ist vor drei Wochen von Dänemark nach Hamburg umgezogen und hat vorher ihr Deutsch aufpoliert. „Ich habe mir das Sie antrainiert“, sagt sie und lächelt. Mit dem in ihrem Heimatland üblichen Du wollen die Dänen ihre Kunden in der Hamburger Filiale nicht konfrontieren.

Die liegt am Neuen Wall in einer der besten und teuersten Lagen der Innenstadt, umgeben von Privatbanken und Flagshipstores edler Modemarken. Bis Mitte 2014 residierte dort zuvor die Hamburger Habitat-Niederlassung auf drei Stockwerken und 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Marken wie Stelton und Iittala im Sortiment

Illums Bolighus bietet dort nun Tausende dänische und skandinavische Designartikel bekannter Marken wie Stelton, Iittala, Georg Jensen oder Arne Jacobsen an: Einrichtungsgegenstände, Möbel, Schmuck, Geschenke, Geschirr, Kosmetik, Heimtextilien – und Mode. Zumeist in eher gedeckten Farben, oft ökologisch korrekt und im eher höheren Preissegment angesiedelt.

„Jetzt ist der Norden in Hamburg angekommen“, sagt Henrik Ykpendanz. Am Ziel sieht er sein Unternehmen damit auf dem deutschen Markt noch nicht. „Wenn wir in Hamburg Erfolg haben, könnten Berlin oder München unsere nächsten Ziele sein.“