Hamburg. In einem “Geistlichen Wort“ ruft sie dazu auf, Populisten nicht das Feld zu überlassen und sich für Nächstenliebe einzusetzen.
Mit Bestürzung hat Hamburgs und Lübecks Bischöfin Kirsten Fehrs auf den Wahlsieg von Donald Trump reagiert. "Der Schock über das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen sitzt tief am heutigen Tag", sagte die Bischöfin in einem Geistlichen Wort, das die Website kirche-hamburg.de am Mittwoch veröffentlicht hat.
Aggressiver Ton in sozialen Medien
Mit Sorge bewertet Fehrs, die auch Vorsitzende des Interreligiösen Forums in Hamburg ist, herabsetzende Äußerungen des künftigen US-Präsidenten über Schwarze, Hispanics, Frauen und Behinderte. Vor diesem Hintergrund spüre sie Angst und Verunsicherung bei den Menschen auch in Deutschland. "Auch hierzulande gewinnt der Populismus an Boden, werden die gesellschaftlichen Debatten und die Töne vor allem in den sozialen Medien immer aggressiver."
Verlust von Heimat
Ein Grund für das Wahlergebnis in den USA, aber auch für vergleichbare Entwicklungen in Deutschland ist nach Ansicht der Bischöfin der Verlust von Heimat in einer globalisierten Welt. Die Antworten darauf dürfe man nicht den Populisten überlassen, rät sie. Werte wie Wahrhaftigkeit, Nächstenliebe und Barmherzigkeit dürften nicht preisgegeben werden.
Abschließend zitiert die Bischöfin in ihrer Botschaft ein Wort Jesu Christi: "In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden."