Hamburg. Steffen Oppermann hat sich mit Gruselverkleidungen in die „Höhle der Löwen“ gewagt. Jetzt erwartet er einen Bestell-Boom.

Natürlich ist Steffen Oppermann am Dienstagabend in „Die Höhle der Löwen“ zurückgekehrt, hat sich die Start-up-Show im Privatsender Vox angeschaut. Schließlich trat er selber in ihr auf, um die Juroren davon zu überzeugen, dass sie in sein Masken-Unternehmen Wizardo investieren.

Für Oppermann, den Frauenarzt aus Halstenbek, dessen Firma Fantasy-, Grusel-, Tier- und Spaßmasken entwirft, produziert und verkauft, war hauptsächlich spannend, welche der im Frühjahr aufgezeichneten Szenen die Fernsehmacher letztlich ausgewählt haben. Schon seit der Aufzeichnung weiß Oppermann nämlich, was die TV-Zuschauer erst während der Sendung erfuhren: Keiner der Investoren war bereit, Wizardo-Anteile zu erwerben, keiner wollte 85.000 Euro für 20 Prozent der Firma ausgeben.

Die Clownsmaske hat Oppermann aus dem Programm genommen

„Damals war ich schon enttäuscht. Ich wollte ja nicht nur Werbung für die Produkte machen, sondern hatte ernsthaftes Interesse, einen Anteilseigner zu finden“, sagt der 40-Jährige. Deshalb sei er vor und bei der Aufzeichnung auch nervös und angespannt gewesen – und danach erleichtert, dass es vorbei war.

Das Ergebnis hat der Familienvater längst verdaut und die Konsequenzen gezogen. Anfang 2017 steigt er als Partner in eine Arztpraxis in Henstedt-Ulzburg ein und baut parallel dazu das Unternehmen weiter auf. „Es wird eben nur etwas langsamer wachsen als mit einem Investor.“

Und woran hat es gelegen, dass kein Investor anbiss? „Wahrscheinlich daran, dass wir ein Saisongeschäft betreiben, einen Großteil des Umsatzes vor Karneval und Halloween machen. Außerdem haben wir viele Produkte im Sortiment. Die muss man pflegen, und das ist ein größerer Aufwand als bei einigen wenigen, einfacheren Produkten.“

Wizardo wird auch ohne Investor von der TV-Show profitieren

Wie stark Wizardo trotzdem vom Auftritt in der Löwenhöhle profitiert, wird Oppermann ab Mittwochmorgen wissen: Erfahrungsgemäß werden alle Kandidaten – ob sie einen Investor finden oder nicht – von Zuschauerbestellungen überflutet. Oppermann hat seine Lagerbestände kräftig aufgestockt.

Unter anderem mit einer Clownsmaske, die Wizardo vor Kurzem ins Programm genommen hat. „Die Entscheidung war schon Anfang des Jahres gefallen, die Ware ist gerade erst geliefert worden.“ Doch verkaufen wird Oppermann diese Masken nicht.

Weil jetzt Horrorclowns in der Öffentlichkeit Angst und Schrecken verbreiten, hat er den Verkauf gestoppt, bevor die erste Maske ausgeliefert wurde. Auf Facebook postete der Jungunternehmer an die Menschen hinter der Clownsmaske: „Was ihr tut, ist nicht lustig, sondern abstoßend und krank. Wir wollen nicht mit diesen abstoßenden Taten in Verbindung gebracht werden.“