Hamburg. Verbreiterung der Züge laut CDU problematisch. Auch Hochbahn sieht Nachteile

Nach den am Montag veröffentlichten Details aus einer Machbarkeitsstudie zur neuen U-Bahn-Linie 5 kommen Fragen nach den Vor- und Nachteilen der einzelnen Varianten auf. Wie das Abendblatt berichtete, wird Hamburgs neue U-Bahn sehr wahrscheinlich vollautomatisch und fahrerlos betrieben werden.

Diese Variante hat laut Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum klare Vorteile gegenüber der traditionellen Variante. „Der automatische Betrieb lässt engere Takte zu. Damit können wir insgesamt mehr Fahrgäste befördern, aber auch flexibler auf ein höheres Fahrgastaufkommen reagieren.“ Weiter wird diskutiert, ob mit dem Neubau auch die Gleise und damit auch die Bahnen verbreitert werden sollten, was wiederum mehr Platz und Komfort bietet. Hier gebe es allerdings den Nachteil, dass alle übrigen Bahnen ein anderes Format hätten. Christoph Kreienbaum erklärt: „Breitere Züge hätten den Nachteil, dass sie nicht auf dem Hamburger Bestandsnetz fahren könnten. Das hätte Auswirkungen auf Wartung und Instandsetzung und die Lage der Werkstätten. Insgesamt wären wir mit dem heutigen Hamburger Standard flexibler.“

Langfristig könnte es für Hamburg aber dennoch günstiger sein, die Maße zu erweitern. „Die U-Bahn-Tunnel sind in Hamburg so schmal wie in keinem anderen Bundesland“, so Martin Bill, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen. „So war bisher jede U-Bahn in Hamburg eine Sonderanfertigung und dementsprechend teuer.“

Gegen eine Verbreiterung spricht sich Dennis Thering von der CDU aus: „Die U 5 darf nicht zum Wunschkonzert verkommen. Zentraler Maßstab der Planung muss das verkehrlich Notwendige sein und bleiben. Deutlich breitere U-Bahn-Fahrzeuge gehören definitiv nicht dazu, weil diese mit dem Bestandsnetz nicht kompatibel wären, was zu praktischen Problemen und massiven Mehrkosten führen würde.“