Hamburg. Wann die Trauerfeier für die am Freitag verstorbene Hamburger Kultursenatorin stattfinden wird, ist bislang noch unklar.

Im Senat, in der Bürgerschaft und bei den vielen Mitarbeitern in Behörden und im Rathaus sorgte die Nachricht von Barbara Kisselers Tod gestern für Bestürzung. „Ihr Esprit, ihre Leidenschaft und ihr Witz werden uns fehlen“, schrieb Kulturstaatsrat Carsten Brosda als einer der ersten in das Kondolenzbuch für die am Freitag verstorbene Kultursenatorin und fügte im Namen seiner Mitarbeiter hinzu: „In tiefer Trauer für die Kulturbehörde.“

Das Buch wird bis einschließlich Montag, 17. Oktober, jeweils von 8 bis 18 Uhr in der Rathausdiele ausliegen. Als erste hatten sich Bürgermeister Olaf Scholz und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (beide SPD) eingetragen. Darüber, wann die Trauerfeier stattfinden wird, gab es am Montag noch keine Informationen. „Vermutlich steht in den nächsten Tagen fest,in welcher Form Abschied genommen wird“, sagte Senatssprecher Jörg Schmoll. Dass ein Senatsmitglied während seiner Amtszeit verstirbt, kommt glücklicherweise höchst selten vor. Nach Auskunft des Protokolls der Senatskanzlei war der bisher einzige Fall der Tod des Senators Heinrich Eisenbarth am 1. August 1950. Der damals 66-Jährige war von Juli 1945 in unterschiedlichen Ressorts Mitglied der Nachkriegs-Regierung, zuletzt in der damals so genannten Sozialverwaltung.

Verstirbt ein Senatsmitglied oder fällt wegen längerer Krankheit aus, greift die Vertretungsregelung im Geschäftsverteilungsplan des Senats: Demnach vertritt Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD) vorerst die Kulturbehörde. Allerdings gilt das nur für wenige Anlässe. „Die laufenden Geschäfte der Kulturbehörde werden durch den Staatsrat geführt“, sagte Senatssprecher Schmoll. Für Carsten Brosda ist das keine neue Situation: Schon in den vergangenen Monaten, in denen Barbara Kisseler gegen ihre schwere Erkrankung gekämpft hatte, hatte er die Behörde geführt. Wer das Amt, das Kisseler seit 2011 so überzeugend ausgefüllt hatte, künftig übernehmen wird, darüber wollte sich an diesem traurigen Montag noch niemand Gedanken machen. „Das machen wir zu gegebener Zeit“, so der Senatssprecher.