Hamburg. Kurz vor seinem 80. Geburtstag erinnert sich der Hamburger an den “Feuersturm“ 1943. “Ich rannte wie die Ameise im brennenden Kamin.“

Der Hamburger Liedermacher und Lyriker Wolf Biermann hat in einem Interview mit dem Magazin der "Süddeutschen Zeitung" mit drastischen Worten an den "Feuersturm" im Juli 1943 erinnert. "Diese Nacht hat sich mir eingebrannt im Gedächtnis wie nichts sonst. Ich erinnere jedes Gesicht, jede Farbe, jeden Geruch, jedes Geräusch", sagte Biermann, der am 15. November 80 Jahre alt wird und als Kind mit seiner Mutter in der Hamburger Schwabenstraße 50a in Hammerbrook lebte.

30.000 Menschen starben im "Feuersturm"

Beim Angriff der englisch-amerikanischen Bomber, bei dem 30.000 Menschen starben, fand Biermann zunächst Unterschlupf in einem Luftschutzkeller. "Ich rannte an der Hand meiner Mutter durch die brennenden Straßen, wie die Ameise auf dem Holzscheit im brennenden Kamin." Schließlich konnte er sich in Sicherheit bringen.

Das Hamburger Abendblatt veröffentlicht in seiner Sonnabend-Ausgabe (8. Oktober) ein ungewöhnliches Interview: Wolf Biermann und der Unternehmer Klaus-Michael Kühne könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie kennen einander seit fast 70 Jahren und bezeichnen sich trotz der verschiedenen Biografien als Freunde. Ein Gespräch über Kinderstreiche, Jugendsünden und die Sehnsucht im Alter.

Biermann hatte seine Heimatstadt Hamburg im Alter von 16 Jahren verlassen und wurde Staatsbürger der DDR. Wegen seiner SED-kritischen Lieder wurde er 1976 von der SED-Führung ausgebürgert.