Ottensen. Demonstration von Freunden und Mitgliedern des Vereins. Bezirksamt hatte Einschränkungen angeordnet

Anpfiff am Hohenzollernring: Pünktlich um 17 Uhr startete Diddo Ramm, Präsident des Fußballvereins FC Teutonia 05, am Freitag eine Demonstration, die Hamburg so noch nicht gesehen hat. Rund 600 Teilnehmer – Kinder, Eltern, Vereinsmitglieder, Gäste befreundeter Clubs – zogen durch Ottensens Straßen, stoppten auf Kreuzungen und spielten Fußball. „Wir wollen spielen“, wurde skandiert. Seit August können die Teutonia-Kicker ihren Platz am Hohenzollernring nur noch eingeschränkt nutzen. Mit ihrer originellen Demonstration wollten sie erreichen, dass die Bundesimmissionsschutzverordnung geändert wird.

Teutonia-Jugendleiter Andreas Romey kündigte an, die Nutzungseinschränkungen anwaltlich prüfen lassen zu wollen. „Wir werden einen namhaften Verwaltungsrechtler einschalten“, sagte er. Die Kicker haben im 111. Jahr ihres Bestehens ein Wechselbad der Gefühle hinter sich. Nach langem Kampf sagte die Stadt 2015 zu, den Grandbelag auf dem Platz am Hohenzollernring endlich durch modernen Kunststoffrasen zu ersetzen. Anfang des Jahres wurde der Platz eingeweiht. Im August beschwerte sich eine Anwohnerin beim Bezirksamt Altona über zu viel Lärm. Das Amt ordnete Nutzungseinschränkungen an. Am Sonntag, dem wichtigsten Spieltag, darf nur noch ein Spiel stattfinden, zuvor waren es fünf. Teutonia 05 muss auf andere Plätze ausweichen. Ein klarer sportlicher Nachteil.

Ob die Beschwerde der Anwohnerin stichhaltig ist, wird vom Bezirksamt überprüft. Die Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung sind entscheidend. Vergangene Woche sollten nach Aussage des Bezirksamts Lärmmessungen erfolgen. Ob das stimmt, ist unklar. „Bei uns hat sich keiner gemeldet“, sagte Teutonia-Präsident Ramm. Die Demonstration endete vor dem Rathaus. Messungen hätten sicher ergeben, dass Grenzwerte überschritten wurden wegen der Trillerpfeifen.