Rotherbaum. Das erste Zimmer in dem Luxushotel ist fertig. 51 Quadratmeter inklusive Balkon kosten 350 Euro pro Nacht
Die ersten Gäste werden im kommenden Jahr im The Fontenay an der Alster übernachten. Die Eröffnung des Luxushotels ist für April/Mai geplant. Noch ist das Gebäude eine Großbaustelle, bis zu 300 Menschen sind hier im Einsatz. Doch wer in der ersten Etage die Tür zu Zimmer 122 öffnet, der bekommt einen Vorgeschmack darauf, was die Besucher künftig erwartet: Das Eichenholzparkett stammt aus den Wäldern der Abtei Fontenay in Frankreich. Die cremefarbene Sitzecke ist eine Maßanfertigung einer Möbelmanufaktur aus Österreich. Die goldfarbene Schale auf dem Marmortisch und die kleine Vase auf der Ablage wurden von einem dänischen Designer entworfen. Das zwei Meter breite Boxspringbett ist extra für das The Fontenay in Süddeutschland angefertigt worden. Luxus pur auf 51 Quadratmetern inklusive Balkon.
Das Kopfende des Bettes wurde mit türkisfarbenem Samt bezogen und trägt die Handschrift von Christine Kühne. Die Ehefrau von Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, der weit mehr als 100 Millionen Euro in die Nobelherberge in seiner Heimatstadt Hamburg investiert, hat sich in die Einrichtung des Musterzimmers eingebracht. Gemeinsam hat sich das Ehepaar ausführlich mit der Gestaltung des Zimmers beschäftigt und mit Direktor Thies Sponholz bis ins letzte Detail abgestimmt. So wie bei dem Bild über dem Sofa. Dieses hat Antonio Máro gemalt, der Peruaner mit Wohnsitz in Belgien ist einer der Lieblingsmaler vom Ehepaar Kühne, seine Werke werden im gesamten Hotel präsent sein.
Direktor Sponholz ist stolz auf das erste Zimmer: „Wir haben eine großzügige Wohlfühloase geschaffen und viel Wert auf eine persönliche Note gelegt.“ Zudem gebe es auch einige technische Raffinessen. So kann das Licht je nach Stimmungslage individuell per Knopfdruck eingestellt werden. Die Gardinen können auch so bedient werden. Am Flachbildfernseher können Mobiltelefone und Laptops angeschlossen werden, um zum Beispiel von den Geräten Musik abzuspielen.
Die Pflegeartikel im Badezimmer – hier wurde Natursandstein als Material verwendet – wurden eigens von einem Parfümeur aus Florenz entwickelt. Das WC verfügt über eine beheizbare Toilettenbrille und ein integriertes Bidet. Außerdem gibt es einen Schminktisch mit überdimensionalem Spiegel. Großzügig ist ebenfalls der begehbare Kleiderschrank. Schließlich ist zu erwarten, dass die Klientel in diesem Haus mit größerem Gepäck anreist.
Jedes der 131 Zimmer und Suiten verfügt zudem über einen bis zu 40 Quadratmeter großen Balkon. Der von Zimmer 122 misst zwar „nur“ etwa zehn Quadratmeter, doch der Blick fällt auf die mehr als 140 Jahre alten Platanen, und zwei Designerstühle stehen zur Entspannung bereit. Im Außenbereich legen die Bauarbeiter eine öffentlich zugängliche Grünanlage an, insgesamt auf einer Fläche von rund 7000 Quadratmetern.
Viele der 131 Zimmer haben zudem Alsterblick. Natürlich auch die mehr als 200 Quadratmeter große The-Fontenay-Suite in der fünften Etage. Diese wird rund 9000 Euro pro Nacht kosten. Das Zimmer 122 ist deutlich günstiger zu haben: „Das ist unsere Standardkategorie ,Fontenay Deluxe‘, die wir für ab 350 Euro pro Nacht anbieten werden. Der Preis versteht sich ohne Frühstück, aber inklusive der Minibar“, sagt Sponholz.
Es sind Spitzenpreise, die Direktor Sponholz anstrebt. 350 Euro als Einstiegspreis werden in den anderen Hamburger Luxushotels nicht erzielt. Aber dafür soll das The Fontenay auch „Deutschlands bestes Hotel“ werden. So hatte es Investor Kühne angekündigt, als er die Pläne für sein Haus vorstellte. Sponholz nimmt diesen Begriff nicht in den Mund, er formuliert es so: „Wir wollen mit dem The Fontenay ein einzigartiges, luxuriöses Produkt bieten. Der Gast darf ein Höchstmaß an Komfort und Service erwarten.“
Dann zeigt der 47-Jährige die sechste Etage des Hauses. Die Fensterfront gibt den Blick auf die Außenalster frei. Hier wird später die Bar zu finden sein, inklusive einer Terrasse mit 150 Plätzen. Etwas erhöht nebenan sollen dann der 20 Meter große Pool und der Wellnessbereich liegen. Und auf dem Dach wird schließlich das Gourmet-Restaurant thronen. Dass hier mindestens ein Michelin-Stern erkocht wird, gilt als gesetzt.