HamBurg. Im Wahlkreis Nord/Alstertal kommt es in der CDU zum Zweikampf um Direktkandidatur

Im Rennen um die Direktkandidatur im Wahlkreis 21 (Nord/Alstertal) bei der Bundestagswahl 2017 kommt es in der CDU zum Zweikampf. „Ich werde mich um die Kandidatur bewerben“, sagte Ex-Sozialsenator Dietrich Wersich dem Abendblatt. Derzeit ist noch offen, wer gegen den CDU-Bürgermeisterkandidaten von 2015 antreten wird: Mandatsinhaber Dirk Fischer, der den Wahlkreis 2013 direkt gewonnen hat, will sich am 4. Oktober zu seinen Ambitionen erklären. Denkbar ist, dass Fischer, der dem Bundestag bereits seit 1980 angehört, zugunsten des von ihm seit Langem geförderten Nachwuchspolitikers Christoph Ploß verzichtet. Der 30 Jahre alte Doktorand hat stets erklärt, nur für den Bundestag zu kandidieren, wenn Fischer verzichtet.

„Hamburg braucht eine starke CDU-Stimme im Bundestag“, begründete Wersich seine Bewerbung. Als früherer Senator und als Mitglied im CDU-Bundesvorstand sei er bundesweit gut vernetzt. „Als Arzt sehe ich meinen besonderen Schwerpunkt in den Bereichen Gesundheit und Pflege“, sagte Wersich.

Die Auseinandersetzung zwischen Ploß und Wersich wäre nicht ohne Pikanterie. Im Juni erst hatte sich Ploß in einer Kampfabstimmung gegen Wersich als Kreisvorsitzender der CDU Nord durchgesetzt und war kurz darauf auch zum stellvertretenden CDU-Landesvorsitzenden gewählt worden. Anders als bei den Parteiämtern, über deren Vergabe Delegierte entscheiden, bestimmt eine Versammlung aller Mitglieder, wer im Wahlkreis für den Bundestag kandidiert. An der Parteibasis rechnet sich Wersich offensichtlich Chancen aus.

Der Wahlkreis 21 ist ein heißes Pflaster, denn auch in der SPD zeichnet sich ein Zweikampf ab: zwischen der Bürgerschaftsabgeordneten Dorothee Martin und dem Unternehmer Maximilian Schommartz.