Hamburg . Mehr als 100.000 Hamburger benötigen Hilfe im Alltag. Neue Abendblatt-Serie über Leistungen und die Reform der Pflegeversicherung.
Immer mehr Menschen in Hamburg werden in den kommenden Jahren auf Pflege angewiesen sein. Schon jetzt gelten über 50.000 Hamburger als pflegebedürftig, brauchen also wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit für mindestens sechs Monate Hilfe.
Mehr als 61.000 Hamburger sind so weit eingeschränkt, dass sie auch Unterstützung brauchen, aber noch keine Leistungen der Pflegeversicherung beziehen. Die Gesundheitsbehörde rechnet mit einer starken Zunahme: 2030 werden insgesamt über 130.000 Hamburger Hilfe im Alltag benötigen.
Pflegende Angehörige wissen oft nichts von Leistungen
Dies belastet auch viele Familien. 69 Prozent aller Pflegebedürftigen werden in Hamburg daheim gepflegt, der größte Teil von Familienmitgliedern, oft unterstützt durch einen ambulanten Pflegedienst.
Pflegende Angehörige sind besonders belastet. Ihr Risiko, ernsthaft zu erkranken, liegt nach Studien um 51 Prozent höher als im Bundesschnitt. Was auch daran liegt, dass viele Familien Leistungen nicht kennen, die ihnen zustehen. Die große Reform der Pflegeversicherung, die ab 2017 greift (dann gibt es Pflegegrade statt Pflegestufen) erhöht den Beratungsbedarf.
Das Hamburger Abendblatt startet mit der heutigen Ausgabe eine 13-teilige Pflege-Serie. Zum Auftakt beschäftigt sich das Magazin mit dem Thema Demenz. Schon jetzt sind in Hamburg über 31.000 Menschen an Alzheimer oder an einer anderen Form der Demenz erkrankt, 2030 werden es fast 40.000 Menschen sein.
Abendblatt-Buch „Der große Hamburger Pflegeratgeber“
Die Serie, deren weitere Folgen ab Montag täglich auf der Thema-Seite erscheinen, wird sich mit den wichtigsten Fragen beschäftigen, die sich Pflegebedürftige und ihre Angehörigen stellen: Ist eine Pflege im eigenen Haus, in der eigenen Wohnung möglich? Worauf muss man achten, wenn man eine Pflegekraft aus Osteuropa engagiert? Was geschieht, wenn ein Gericht einen gesetzlichen Betreuer für einen Pflegebedürftigen einsetzt? Worauf sollte man bei der Suche nach einem ambulanten Pflegedienst oder einem Pflegeheim achten? Welche Vollmachten sind sinnvoll?
Flankiert wird die Serie vom neuen Abendblatt-Buch „Der große Hamburger Pflegeratgeber“ (19,95 Euro). Es beschäftigt sich auf 320 Seiten deutlich ausführlicher mit dem Thema. Für Abendblatt-Abonnenten gibt es das Buch 3 Euro günstiger. In dem Ratgeber gibt es neben einem großen Serviceteil (etwa mit den Adressen aller Pflegeheime) Tipps von Experten, die zudem ab Mitte September bei Veranstaltungen Lesern Rede und Antwort stehen werden.