Ratzeburg.

Sanft plätschern in der Abendsonne die Wellen des Küchensees, als die Kellner den ersten Gang servieren. Garnelen-Karamell mit Pimento und Frühlingslauch. Die Windlichter des Ratzeburger Hotels Der Seehof vervollständigen die Romantik an jenem festlich gedeckten, separaten Tisch, der unmittelbar am Wasser steht. Ein paar Schritte weiter, und man würde in den Küchensee fallen.

Dinner am See – mit dieser kulinarischen Idee machen in diesem Sommer fünf Restaurants und Hotels im Herzogtum Lauenburg Furore. Neben dem Seehof laden die Farchauer Mühle in Ratzeburg, das Möllner Ringhotel Seehotel, die Kutscherscheune am Schaalsee und das Hotel Waldesruh am See in Aumühle zum abendlichen Schmaus am Wasser ein. „Die teilnehmenden Häuser haben direkte Seelagen. So etwas Schönes wie im Herzogtum Lauenburg gibt es in ganz Norddeutschland nicht“, meint Patrick Wulf, Hoteldirektor vom Seehof am Küchensee. Und wann wäre das besser zu genießen, als an diesen hochsommerlichen Tagen?

Initiatorin des Projekts ist die Herzogtum Lauenburgische Marketing und Servicegesellschaft mit Sitz in Mölln. „Fünf besondere Restaurants haben für Sie einen Tisch ganz dicht am See reserviert“, heißt es in der Werbung. Die Gäste sind begeistert. Zum Beispiel vom Dinner am See in der Kutscherscheune Groß Zecher, ganz im Osten des Herzogtums. Das Gut ist seit 1681 im Besitz der Familie von Witzendorff, und Hannelore von Witzendorff sagt: „Wir haben sehr gute Erfahrungen mit dem Angebot gemacht und vor allem: begeisterte Gäste.“ Der Tisch für das Dinner werde ganz dicht an den Schaalsee gestellt, um das Dinner perfekt zu machen. „Unsere Sonnenuntergänge direkt am See sind ein Traum, die Fotoapparate stehen nicht still“, sagt Inhaberin von Witzendorff.

Gern bestellen die Gäste in der Kutscherscheune in diesen Sommertagen Gerichte mit Kleinen Maränen aus dem See, mit Bratkartoffeln und gemischtem Salat zum Beispiel. Auch Reh aus eigener Jagd wird oft geordert. Nach dem romantischen Dinner bleiben viele Paare gern noch auf dem Gut und übernachten im Turmzimmer, das einen Panoramablick auf den Schaalsee bietet.

Derweil hat Dennie Zurmöhle, Küchenchef im Ratzeburger Seehof ein spezielles Vier-Gänge-Menü für das Dinner am See kreiert. Nach den Garnelen vollenden geeiste Tomaten Consommé mit Basilikum Sorbet und vor allem ein Rückensteak vom Susländer Landschwein das kulinarische Erlebnis. Brombeer-Törtchen mit Buttermilch-Crème-Eis runden das Mahl ab. „Wir legen großen Wert auf regionale Produkte und eine bodenständige Küche“, sagt der Küchenchef und schwärmt vom guten Speck des Susländer Schweins aus Mecklenburg, unter Druck in einem Vakuumbeutel zwei Stunden lang gegart. Das Menü ist zum Preis von 39 Euro pro Person zu haben.

„Zuvor können die Gäste auf einem unserer Ruderboote fahren und auf dem Wasser einen Aperitif genießen“, sagt Hotelchef Wulf. Verliebte Paare jeden Alters buchen das Angebot genauso wie jene Gäste, die einen Gutschein für das Dinner erhalten haben. Bis Anfang September kann hier noch in der ersten Reihe zum See gespeist werden. Für den Fall, dass es zu kalt wird, halten die Kellner Decken bereit.

Wer unmittelbar an einem See dinieren will, muss aber nicht nur ins Herzogtum Lauenburg fahren. In der Fischerklause Lütjensee gibt es insgesamt 60 Plätze direkt am Wasser. Bei den Gästen stehen lauwarmer Thunfisch mit Birne und Wachsbohnen als Vorspeise sowie Zanderfilet mit Pfifferlingen und Dillgurken hoch im Kurs, sagt Geschäftsführer Gerhard Retter. „Bei den Damen ist die Freiland-Maishähnchenbrust beliebt und bei den Herren Wild und Aal“, sagt er. Es sind hier nicht nur die kulinarischen Genüsse, die begeistern. „Letztlich ist es schlichtweg die Ruhe und die Schönheit der unberührten Natur an unserem See“, sagt Gerhard Retter.

Wenige Hundert Meter weiter liegt das Forsthaus Seebergen. Auch hier öffnet sich die Terrasse malerisch zu kleineren, herrlich umwachsenen Teichen. Wenn sich abends in der Dämmerung die Kerzen im Wasser des Sees spiegeln, schmecken die Wild- und Fischspezialitäten, die Küchenchef Alexander Genke und sein Team auf den Tisch bringen, besonders gut.