Hamburg. Er machte klare Ansagen, war intellektuell beschlagen und ein zupackender Politikertyp. Reaktionen zum Tod von Henning Voscherau.

Der frühere Hamburger Bürgermeister Henning Voscherau starb in der Nacht auf Mittwoch im Alter von 75 Jahren im Kreis seiner Familie. Das sind die wichtigsten Reaktionen:

Olaf Scholz, Erster Bürgermeister Hamburgs: "Henning Voscherau war ein starker Bürgermeister in bewegten Zeiten. Er hat seine politischen Ämter mit Format und Substanz ausgefüllt. Er hat die Stadt nach innen verbunden und nach außen glänzend vertreten. Er war ein ernsthafter Stadtmanager und sorgender Landesvater, Wertkonservativer und Sozialdemokrat, charmanter Gastgeber und ideenreicher, geschliffen formulierender Intellektueller."

Frank-Walter Steinmeier, Außenminister: Ich bin sehr traurig. Ein großer norddeutscher Sozialdemokrat ist heute von uns gegangen. Henning Voscherau war politischer Mitstreiter, Wegbegleiter und Freund, mit festen Überzeugungen und klaren Werten. In bewegten Zeiten erkannte er scharfsinnig die großen Chancen und Möglichkeiten, die sich aus dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Ende des Kalten Krieges ergaben, und wusste sie zum Wohle Hamburgs zu nutzen."

Sigmar Gabriel, SPD-Vorsitzender: "Mit Henning ist ein ganz großer sozialdemokratischer Hanseat von uns gegangen."

Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck: "Henning Voscherau war ein kluger Gesprächspartner und eine im besten Sinne hanseatische Persönlichkeit. Er hat bedeutende Anstöße für die Stadtentwicklung gegeben und sich mit großem Engagement für den Erhalt von Kirchen eingesetzt. Obwohl er nie einen Hehl daraus machte, dass er dem Glauben distanziert gegenüberstand, zeigte er sich immer offen für das Gespräch über die gemeinsamen Werte von gläubigen und nichtgläubigen Menschen."

Martina Bäuerle, Geschäftsführerin der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte: "Wir trauern um unseren ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Henning Voscherau. In unseren ganz jungen Jahren begleitete er die Stiftung stets mit viel Engagement und Begeisterung."

Josef Katzer, Handwerkspräsident: „Dr. Henning Voscherau verstand sich Zeit seines Lebens und zuallererst als Bürger der Freien und Hansestadt Hamburg. Es war ihm ein Anliegen, seine politische Gestaltungskraft in den Dienst seiner Heimatstadt zu stellen. Zugleich war er überzeugter Europäer und prinzipienfester Sozialdemokrat. Er war dankbar für die weltoffene, prosperierende Stadt im Herzen Europas, in der er leben durfte und deren Entwicklung er mitgestaltet hat.

Andreas Dressel, SPD-Fraktionschef in der Bürgerschaft: "Die SPD-Fraktion trauert um einen vorbildlichen Hanseaten. Er hat die Stadt, die Partei und die Fraktion über viele Jahre entscheidend geprägt. Wir alle haben ihm unendlich viel zu verdanken. Seine Geradlinigkeit und seine Haltung werden uns ewig Vorbild bleiben."

Dr. Michael Otto, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Otto Group: "Henning Voscherau war für mich ein vorbildlicher Hanseat. Ich mochte an ihm vor allem seine soziale und zutiefst demokratische Grundhaltung, sein herausragendes politisches und gesellschaftliches Engagement, seine bedingungslose Gradlinigkeit und seinen trockenen norddeutschen Humor."

Fritz Horst Melsheimer, Präses der Handelskammer Hamburg: "Es ist einer der profiliertesten Hamburger Politiker Nachkriegsdeutschlands und ein großer Europäer von uns gegangen. Mit der HafenCity hinterlässt Voscherau Hamburg ein einzigartiges Stadtentwicklungsprojekt. Er war ein großartiger Mensch von hoher Integrität und Glaubwürdigkeit, der sich engagiert für Hamburg und die hier lebenden Menschen eingesetzt hat."

Thomas Oppermann, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion: "Henning Voscherau war Hanseat durch und durch. Er war zu Recht stolz auf seine Weichenstellungen zur Zukunft der Stadt Hamburg, die er mit Hafencity, Flughafenausbau, Elbvertiefung und der Ansiedlung von Airbus angestoßen hat."

Aydan Özoguz, SPD-Bundestagsabgeordnete: "Ich bin tief erschüttert. Verdanke Voscherau sehr viel. Ich wünsche seiner Familie Kraft."

Thomas de Maizière, Bundesinnenminister (CDU): Mit Henning Voscherau haben wir einen großartigen Politiker und einen wunderbaren Menschen verloren. Ich bin mit meinen Gedanken bei seiner Familie und seinen Freunden."

Heiko Maas, Justizminister: „Klar in der Ansprache, solidarisch im Handeln, hanseatisch korrekt. Trauere mit Hamburg um Henning Voscherau.“

Katarina Barley, SPD-Generalsekretärin: "Henning Voscherau war ein großer Sozialdemokrat. Er wird fehlen."

André Trepoll, Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Henning Voscherau hat sein Leben über Jahrzehnte seine Heimatstadt gewidmet. Er hat für unsere Stadt viel bewegt. Voscherau war ein wahrer Hanseat, der an seinen Prinzipien festhielt und zu seinem Wort stand. Über alle Parteigrenzen hinweg ist er damit zum Vorbild geworden.“

Katja Suding, Vorsitzende FDP Hamburg und der FDP-Bürgerschaftsfraktion: "Henning Voscherau war ein hochverdienter Bürgermeister, der immer über alle parteipolitischen Grenzen hinweg loyal zu seinem Wort und seiner Politik stand."

Anjes Tjarks, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bürgerschaft: "Der Tod von Henning Voscherau ist ein großer Verlust für unsere Stadt. Wir Hamburger Grünen haben uns an ihm gerieben und sind auch in der politischen Auseinandersetzung mit ihm gewachsen."

Sabine Boeddinghaus, Co-Vorsitzende der Linken-Bürgerschaftsfraktion: "Hamburg verliert einen engagierten und verlässlichen Staatsmann, der die städtische Entwicklung während seiner Amtszeit entscheidend geprägt hat."

Dr. Roland Heintze, Landesvorsitzender der CDU Hamburg: „Henning Voscherau war ein Hanseat durch und durch, geradlinig und wertkonservativ. Er hat aber auch Weitblick bewiesen und Visionen für unsere Stadt gehabt, indem er Hamburg früh auf die Folgen der deutschen Wiedervereinigung vorbereitete und den Grundstein für die HafenCity legte.“

Norbert Lammert: Bundestagspräsident: "Henning Voscherau verkörperte den Hanseaten klassischen Formats. Er hat sich um unser Land verdient gemacht. Der Deutsche Bundestag wird ihm ein bleibendes Andenken bewahren.“

Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin (SPD): "Auch auf Bundesebene hat Henning Voscherau in der SPD eine bedeutende Rolle gespielt. Als Erster Bürgermeister hat er immer wieder wichtige Impulse für die Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin gesetzt."

Uwe Polkaehn, Vorsitzender DGB NORD, und Katja Karger, Vorsitzende DGB Hamburg: "Henning Voscherau hatte ein klares Bild von Hamburg: Es sollte ein soziale und solidarische Stadt sein, die auch den Arbeitnehmern und ihren Familien ein gutes Zuhause ist. Deshalb suchte er als Bürgermeister trotz aller Konflikte regelmäßig das Gespräch mit den Vorsitzenden der Gewerkschaften und sorgte auch als Schlichter bei Tarifverhandlungen für einen fairen Interessenausgleich."