Hamburg . Der Protestzug war am Hauptbahnhof gestartet und zog friedlich zum türkischen Konsulat, wo es eine Abschlusskundgebung gab.

Entlassung von Gelehrten, geschlossene Schulen und nicht zuletzt der ausgerufene Ausnahmezustand: Über die drastischen Entwicklungen in ihrem Heimatland sind viele Hamburger Türken erschüttert. Am Sonnabend sind deswegen rund 800 Erdogan-Gegner auf die Straße gegangen. Ihre Route führte vom Hauptbahnhof zum türkischen Generalkonsulat an der Tesdorpfstraße (Rotherbaum).Die Einschätzung der Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes, dass die Demonstration friedlich ablaufen würde, bewahrheitete sich.

Ab 14 Uhr sammelten sich die ersten Teilnehmer der Demonstration am Hauptbahnhof. Dort startete der Zug nach einer ersten Kundgebung gegen 14.50 Uhr über die Mönckebergstraße in Richtung Gänsemarkt. Gegen 15.45 Uhr erreichte der Demonstrationszug sein Ziel. Nach einigen weiteren Ansprachen löste sich die Kundgebung auf. Zu diesem Zeitpunkt umfasste sie laut polizeilichem Lagedienst noch etwa 500 Teilnehmer.

Der Hintergrund: Am Freitag vergangener Woche putschten Teile des türkischen Militärs gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Der startete daraufhin zahlreiche Einschnitte in das öffentliche Leben der Türken. So wurden nicht nur Militärangehörige und Polizisten suspendiert, teils verhaftet, sondern auch Professoren entlassen und Universitäten geschlossen. Zudem verhängte Erdogan den Ausnahmezustand. Damit können die Grundrechte der Bürger eingeschränkt und gar außer Kraft gesetzt werden.