Winzer Heinfried Strauch hat eine Absage erhalten. Jetzt ist die Stadt am Zug

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Seit der Schließung des Fernsehturms im Jahr 2001 wird für eine Wiedereröffnung gekämpft. Aber kein Konzept konnte trotz hoffnungsvoller Ansätze umgesetzt werden, meist wohl auch, weil die Finanzierung nicht gestemmt werden konnte. Die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) – der Telekom-Tochter gehört das Gebäude – hatte eine Wiedereröffnung nie ausgeschlossen. Aber eine Übernahme für die Kosten der Sanierung abgelehnt.

Nun will sich die Stadt Hamburg selbst um eine Sanierung des Heinrich-Hertz-Turms – so die offizielle Bezeichnung – kümmern: „Wir sind mit der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG) im Gespräch. Wie die meisten Hamburger würden wir es begrüßen, wenn der Fernsehturm wieder für Besucher geöffnet wäre“, sagte Senatssprecher Jörg Schmoll dem Abendblatt.

Doch bereits seit 2014 kam wieder Bewegung in ein mögliches Comeback für das Wahrzeichen: Winzer Heinfried Strauch hatte einen Traum. Der Unternehmer aus Osthofen in der Nähe von Mainz wollte den Fernsehturm wieder eröffnen. Pünktlich zu seinem 60. Geburtstag im Oktober 2018 sollte es so weit sein: Die Stiftung „Fernsehturm – Hamburg Aufwärts“ wurde gegründet. Zudem hatte das Bezirksamt Mitte der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Fernsehturm einen positiven Bauvorbescheid erteilt (wir berichteten). Das ist die Grundlage für eine Sanierung des Fernsehturms. Diese sollte laut einer Kostenberechnung von Strauch mehr als 25 Millionen Euro kosten. Auch dafür gebe es bereits Geldgeber, so Strauch. Außerdem hatte die DFMG der Stiftung eine Absichtserklärung geschickt. Das Ziel sollte ein Pachtvertrag für die öffentlichen Bereiche des Fernsehturms sein. Doch jetzt ist der Traum von Heinfried Strauch und seinen Mitstreitern geplatzt: Denn die DFMG hat die Absichtserklärung widerrufen. Die Stadt ist jetzt also am Zug.

Aber vielleicht wird es auch noch ein Gemeinschaftsprojekt. Im August ist ein Gespräch mit der DFMG vereinbart – und der Stiftungsvorsitzende Strauch sagte dem Abendblatt: „Wir werden alles daransetzen, wieder mit der DFMG ins Geschäft zu kommen, um gemeinsam mit der Stadt, der DFMG, der Arge und den Bürgern Hamburgs den Fernsehturm wieder eröffnen zu können.“ (ug)