Stellingen.

Nach einem Kata­strophenjahr in der Raubtierzucht hat Hagenbecks Tierpark sein neues Tigermännchen vorgestellt. Der Kater heißt Yasha, ist 15 Monate alt und kommt aus einem schwedischen Wildpark. Vorerst wird der neue Vertreter der größten Raubkatze der Erde im kleinen Gehege, getrennt von Tigerdame Marushka, zu sehen sein. Wenn sich die Tiere angenähert haben und das Männchen mit drei bis vier Jahren geschlechtsreif ist, soll es bei Hagenbecks Sibirischen Tigern wieder für Nachwuchs sorgen.

Wie berichtet, hatte der Tierpark im vergangenen Jahr herbe Rückschläge bei seinen Zuchtbemühungen seiner auch Amurtiger genannten Großkatzen hinnehmen müssen. Zunächst war der erste Wurf von Marushka – drei Jungtiere – binnen kurzer Zeit gestorben. Dann erkrankte der erst vier Jahre alte Kater Lailek an einer mysteriösen Nervenkrankheit und starb. Seither war Marushka auf der Tigeranlage allein.

Da im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) ein genetisch passendes neues Männchen gefunden werden musste, dauerte die Suche einige Zeit. Zunächst wurde dem Tierpark ein Kater aus Kasachstan in Aussicht gestellt, nun kommt „der Neue“ aus Schweden. Entschieden werden solche Transfers von Joe Cook, der europä­ischen Zuchtkoordinatorin der Amurtiger aus dem Zoo London. Etwa 260 Raubkatzen stehen dafür in den 345 Zoos des Europäischen Zooverbands (EAZA) zur Verfügung.

Bei Hagenbeck muss sich Yasha am sogenannten Schmusegitter zunächst an Marushka gewöhnen. „Durch Geruch und Gehör hat er ständigen Kontakt“, teilte der Tierpark mit. Bisher sei der junge Kater ruhig und entspannt – gute Aussichten für die Paarbildung.