2600 Türken demonstrieren friedlich vor Generalkonsulat
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Hamburg . Nach dem Putschversuch haben in Hamburg erneut zahlreiche Türken für ihre Regierung demonstriert – mehr als in der Nacht zuvor.
Vor dem türkischen Generalkonsulat in Hamburg haben sich am Sonnabendabend erneut Tausende Menschen versammelt. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte die der türkischen Regierung nahestehende Union Europäisch-Türkischer Demokraten. Die Polizei sprach am Sonntag von etwa 2600 Demonstranten, darunter auch Frauen und Kinder. Eine Sprecherin des polizeilichen Lagedienstes sagte, die Versammlung habe "familiären Charakter" gehabt. Nach Angaben von Demonstrationsteilnehmern sollen Türken und auch Kurden zusammen demonstriert haben. Neben verschiedenen Redebeiträgen sind auch gemeinsamen Koranverse verlesen worden. Viele Demonstranten schwenkten türkische Fahnen oder hielten Fotos des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hoch.
Bereits in der Nacht des versuchten Putsches hatten sich etwa 1500 Hamburger Türken friedlich vor ihrem Konsulat im Stadtteil Rotherbaum versammelt. Die Kundgebung habe kurz nach Mitternacht begonnen und bis etwa 3 Uhr gedauert, sagte ein Polizeisprecher.
Bürgermeister Olaf Scholz verurteilte den Putschversuch am Sonnabend. Scholz sagte dem Sender NDR 90,3 und dem "Hamburg Journal", Militärputsche seien kein Mittel der Politik. „Deshalb muss man diesen Versuch verurteilen, und wir hoffen alle gemeinsam, dass die Demokratie auch Erfolg hat.“ Scholz betonte, dass die türkische Regierung, und der Präsident mit überragender Mehrheit gewählt worden seien.
Auch am Freitag wurde friedlich demonstriert
Die nächtliche Kundgebung am Freitag in Hamburg hatte erst langsam begonnen, wie ein Fotograf vor Ort schilderte. Gegen Mitternacht seien zunächst nur wenige Türken vor das Konsulat gekommen, doch dann seien es sehr schnell immer mehr geworden. Viele hätten immer wieder „Türkei, Türkei“ gerufen oder die Nationalhymne gesungen. Sie schwenkten dabei auch türkische Fahnen.
Später sei dann der türkische Generalkonsul Mehmet Fatih Ak aus dem Haus gekommen und habe eine kurze Rede gehalten. Unter Beifall erklärte er laut Anwesenden, dass sich die Lage in der Türkei beruhigt habe. Daraufhin löste sich die Kundgebung bald auf.
Wieder Flüge ab Hamburg in die Türkei
Wegen der Lage in der Türkei waren am Sonnabend von Hamburg aus mehrere Flüge gestrichen worden. Turkish Airlines cancelte drei Maschinen nach Istanbul, wie ein Sprecher sagte. Auch auf der Webseite des Flughafens beziehungsweise der Airline waren die Flüge als gestrichen gekennzeichnet. Ein Nachmittagsflug der Gesellschaft AtlasGlobal wurde laut Webseite ebenfalls gestrichen. Andere Flüge etwa in den Urlaubsort Antalya waren offenbar nicht betroffen. Am Sonntag starteten am Hamburger Flughafen wieder Maschinen in die Türkei. Um 7.20 Uhr hob das erste Flugzeug mit Ziel Instanbul ab.
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