Hamburg. Zum Ende des Ramadan beteten 4000 Gläubige gemeinsam, darunter viele Flüchtlinge. Eingeladen hatte das Islamische Zentrum Al-Nour.
Zum Ende des Ramadan in Hamburg haben am Dienstag Tausende Muslime an einem großen Festgebet teilgenommen. Das Islamische Zentrum Al-Nour hatte dazu extra in die Sporthalle Hamburg an die Krochmannstraße geladen. Damit sollte auch den vielen Flüchtlingen die Möglichkeit geboten werden, in ihrer neuen Heimat zum Ende der einmonatigen Fastenzeit gemeinsam zu beten, hieß es.
Nach Angaben des Gemeindevorsitzenden Daniel Abdin kamen 4000 Gläubige zu dem nach seinen Angaben größten Festgebet in der Hansestadt. Schon seit drei Jahren richtet die Al-Nour Moschee mit Sitz am Kleinen Pulverteich das Abschluss-Gebet des Ramadan sowie das Gebet zum Opferfest in der Sporthalle aus. „Unsere Räumlichkeiten in St. Georg würden für so viele Menschen nicht ausreichen“, so Daniel Abdin. „Uns ist es wichtig, dass alle den Abschluss des Ramadan auch feierlich begehen können."
Auch viele Flüchtlinge kamen täglich zum Fastenbrechen
Für Muslime hat dieser Tag dieselbe Bedeutung wie Weihnachten für Christen. "Wir möchten nicht, dass die Menschen auf der Straße beten“, so Abdin weiter. Die Al-Nour Moschee engagiert sich schon seit Längerem für Flüchtlinge. Bis vor wenigen Monaten hat die Moschee fast jede Nacht Transitflüchtlinge vom Hauptbahnhof aufgenommen und ihnen einen Übernachtungsplatz zur Verfügung gestellt. „Auch in den vergangenen Ramadan-Wochen kamen fast jeden Abend 250 bis 300 Flüchtlinge zum Fastenbrechen“, so der 53-jährige Abdin. Zudem hat die Al-Nour Moschee zusammen mit evangelischen und katholischen Gemeinden sowie mit Erstaufnahmeeinrichtungen drei interreligiöse Fastenbrechen-Abend veranstaltet.
Die Al-Nour Moschee in St. Georg ist eine der größten Moscheen in Hamburg. Zum normalen Freitagsgebet kommen nach Angaben des Gemeindevorsitzenden regelmäßig etwa 2500 Gläubige. Seit dem vergangenen Jahr wird das Freitagsgebet deshalb in zwei Schichten abgehalten, um allen Betenden Platz zu bieten. Bereits 2014 hat die Gemeinde die ehemalige Kapernaum-Kirche in Hamburg-Horn gekauft, um zusätzlichen Platz zu schaffen. Die Umbaumaßnahmen haben begonnen und dauern derzeit noch an.