Vom Wildfleisch bis zur Mascarpone-Creme: Marlies Fischer stellt acht Lokale vor – und was sie an Köstlichkeiten zu bieten haben.
Gesund und ausgewogen soll es sein, was wir täglich essen und trinken. Unter artgerechten Bedingungen sollen Hühner ihre Eier legen und das Rind aufgewachsen sein, dessen Braten so herrlich im Schmortopf duftet. Regional, saisonal, nachhaltig sind Attribute für gute Lebensmittel. Und natürlich Bioqualität.
Diverse Restaurants in Hamburg haben sich dieser Linie verschrieben. Hier eine Auswahl:
Bis zum letzten Pfefferkorn sei alles bio, sagt Mario Menzerolf vom Bistro Bio Dito in Bahrenfeld. Seit sieben Jahren gibt es das Lokal, der Name heißt übersetzt „Bio selbstverständlich“ und ist Programm. Es werde bei Lebensmitteln ziemlich viel „Müll“ angeboten, so Menzerolf, der seine Gäste mit Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen, veganen Torten und belegten Brötchen versorgt. Am liebsten kocht er Fischsuppe, die oft am Freitag auf der Karte steht, und geröstete Feigen in Tomatenrahm mit grünem Pfeffer und Couscous mit Ölsaaten.
Bio Dito, Paul-Dessau-Straße, Tel. 89 72 68 63, www.biodito.de, Mo–So 8.30–19 Uhr.
„Ich mache das Biokonzept aus Überzeugung“, sagt Christiane Lomberg, Chefin vom Café LilliSu in Ottensen. „Die Produkte schmecken besser, ich bevorzuge qualitativ hochwertige und gesunde Zutaten.“ Seit neun Jahren gibt es wechselnde Suppen, Nudeln mit Pesto, Salate, Müsli-Variationen mit frischem Obst sowie Backwaren und Blechkuchen vom Hof Wörme aus der Nordheide. Ein Bestseller ist das Brötchen mit Ziegenkäse aus Backensholz bei Husum.
LilliSu, Große Rainstraße 18, Tel. 390 24 91, www.lillisu.de, Mo–Fr 9–19, Sa/So 10–19 Uhr
Auf Qualität und möglichst Bio setzt die Gutsküche auf dem Gut Wulksfelde am Hamburger Stadtrand. „Geschmack, Transparenz und Nachhaltigkeit stehen für uns an erster Stelle“, sagt Chefkoch und Betreiber Matthias Gfrörer. Bioqualität der Zutaten sei außerdem der beste Garant, skandalfrei arbeiten zu können. Der eine oder andere Wein trägt nicht das Label, weil der Winzer noch nicht zertifiziert ist. Auch gute Vanille gibt es selten mit Bioetikett. Und Wild sei ein Thema, sagt Gfrörer, der sich in seinem Restaurant der saisonalen Landhausküche verschrieben hat. „Ich arbeite seit Langem mit Jägern aus dem Sachsenwald und dem Duvenstedter Brook zusammen und vertraue deren Qualität. Aber der Wald ist frei und lässt sich nicht zertifizieren.“
Gutsküche, Wulksfelder Damm 15–17, 22889 Tangstedt, Tel. 64 41 94 41, www.gutskueche.de, Di–Sa 12–15/18–22 Uhr, So 12–16 Uhr Brunch, Gutskaffee Fr–So
10–18 Uhr.
Eier und Gemüse besorgt Betriebsleiterin Marlies Böhm für das Kleinhuis’ Gartenbistro meist zu Hause in den Vier- und Marschlanden in Bioqualität. Auch das Fleisch und der selbst gebackene Kuchen, die im Restaurant auf Gut Karlshöhe in Bramfeld auf der Karte stehen, tragen das Label. „Einige unserer Getränke sind allerdings nicht bio“, sagt Böhm. Darauf weise man die Gäste hin.
Kleinhuis´ Gartenbistro, Karlshöhe 60d, Tel. 60 00 92 45, www.kleinhuis-gartenbistro.de, Di–Sa 11–18 Uhr, So 10.30–18 Uhr
Feinkostgeschäft und Bistro ist das WakuWaku zwischen Gänsemarkt und Staatsoper. Der Name ist ein japanisches Wortspiel und bedeutet etwa „heiß“ im Sinne von „scharf“ wie auch „hot“ im Englischen. Es gibt warme Gerichte, Sandwiches, Salate und Suppen, Snacks, Frühstücks-Müslis sowie selbst gemachte Kuchen und Limonaden. „Zurzeit haben wir kein Hähnchenfleisch in Bioqualität“, sagt Ranjeeb Singh aus dem mit viel Holz vertäfelten Betrieb. „Wir weisen unsere Kunden darauf hin.“ Die Firma sorgt übrigens auch in sieben Schulen für die Verpflegung.
Wakuwaku, Dammtorstraße 29–33, Tel: 30 99 74 99, www.waku-waku.eu, Mo–Fr 8.30–22 Uhr, Sa 10–21 Uhr, So 11–19 Uhr
Bio, regional, fair und vegetarisch sind die Kriterien für Essen und Trinken im Weltcafé ElbFaire mit angeschlossenem Laden im Ökumenischen Forum in der HafenCity. „Wenn wir keine Bioqualität liefern können, zum Beispiel bei unserem Apfelsaft, dann legen wir Wert darauf, dass die Lieferanten aus der Umgebung kommen und wir sie kennen“, sagt Anna Nimmo. Es gibt kleine Speisen, Suppen, Kuchen und fair gehandelten Kaffee. Fleisch, Fisch und Wurst sind nicht im Angebot, wohl aber Käse und Eier. Und die Mascarpone-Creme mit Früchten ist derzeit der Renner.
Weltcafé Elbfaire, Shanghaiallee 12, Tel. 369 00 27 83 www.elbfaire.de, Mo–Fr 11–18 Uhr, Sa 13–18 Uhr.
Wegen der frisch gepressten Säfte kommen viele Stammgäste ins Manna’s Bio-Bistro in Eimsbüttel. „Die Vitaminbombe mit Rote Bete, Apfel, Möhre, Fenchel und Ingwer ist unsere Spezialität“, sagt Inhaber Mohammad Deheshwar. Es gibt auch Gemüsefrikadellen, Quiche mit Spinat, Pilzen oder Süßkartoffel, Salate und selbst gebackene Kuchen. „Unsere Produkte sind bio“, so der Chef, der direkt neben dem Lokal mit vegetarischer und veganer Speisekarte noch einen Biosupermarkt betreibt.
Manna’s Bio-Bistro, Osterstraße 83, Tel. 43 27 42 13, www.bio-bistro-hamburg.de, Mo–Fr 10–19 Uhr, Sa 11–18 Uhr.
Seit 28 Jahren versorgt das Café Koppel in St. Georg seine Gäste mit Bioleckereien. Brot, Brötchen und Croissants kommen aus der Biobäckerei Rettungsbrot in Borgfelde, Salate sowie Kuchen aus Dinkelmehl werden im Lokal angerichtet. „Wir haben gerade fünf Bioeissorten im Angebot“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer Philipp Stadtmüller. „Mango, Schoko und Vanille sind sehr beliebt.“
Café Koppel, Koppel 66, Tel. 24 92 35, www.cafekoppel.de, Mo–So 10–23 Uhr.
Vegan und vegetarisch ist das Angebot im Tassajara in Eppendorf seit 40 Jahren. „Mein Vater stammt aus Nordindien, wo vegetarische Küche eine Hauptrolle spielt“, sagt Kevin Witzorek, der das Lokal mit seinen Eltern führt. 98 Prozent der Zutaten sind bio, manche Getränke wie Limonaden nicht. Auf der Karte stehen vegetarische Currys mit eigenen Würzmischungen, Rohkostgerichte, selbst gemachte Dips und ein Antipasti-Büfett mit Gemüse der Saison.
Tassajara, Eppendorfer Landstraße 4, Tel. 48 38 01, www.tassajara.de, Mo–Sa 11.30–23 Uhr.