Hamburg . Anwohnerinitiative aus St. Pauli hat am Sonnabend mit einer kleinen Fahrradblockade gegen das Biker-Festival protestiert.
Mit einer großen Fahrrad-Demo und einer Blockade wollten am Sonnabend Anwohner aus St. Pauli und Unterstützer gegen die umstrittenen Harley Days protestieren. Am Ende kamen 21 Fahrradfahrer, wie die Polizei mitteilte. Gegen 18.15 Uhr war der Protest dann aber friedlich beendet worden, hieß es weiter. Die Initiative "St. Pauli selber machen" hatte zuvor über soziale Netzwerke dazu aufgerufen, sich um 17 Uhr am Park Fiction zu versammeln. Von dort sollte es auf die Reeperbahn gehen, wo an diesem Wochenende Hunderte Biker mit ihren Motorrädern unterwegs sind. "Die Idee dabei ist es, den spritschluckenden, stinkenden, lärmenden Einfall von Tausenden Motorrädern nicht unkommentiert geschehen zu lassen", hieß es von Seiten der Initiatoren.
Trotz der schlechten Witterungsverhältnisse hatten sich bereits am Freitagabend rund 2200 Teilnehmer einer Fahrraddemonstranten der Bewegung "Critical Mass" durch die Hamburger Innenstadt angeschlossen. Vom Stadtpark aus ging es durch den Osten Hamburgs bis nach Eimsbüttel und St. Pauli.
10.000 Biker bei Abschlussparade erwartet
Die Harley Days finden noch bis Sonntag in Hamburg statt. Im sogenannten "Harley Village" auf dem Großmarkt-Gelände stellen Biker stolz ihre Schmuckstücke zur Schau, Händler bieten Lederjacken und Zubehör an. Zudem sind zahlreiche Konzerte geplant. Auch auf dem Spielbudenplatz auf St. Pauli gibt es zahlreiche Stände. Höhepunkt der Veranstaltung ist die große Parade mit rund 10.000 Bikern am Sonntag. Sie startet um 13 Uhr auf dem Großmarktgelände und führt über die HafenCity und die Köhlbrandbrücke wieder zurück.
Nabu kritisiert „lärmende Protzerei“
Bereits am Freitag hatte der Naturschutzbund (Nabu) Hamburg massive Kritik an der Veranstaltung geübt. Die „knatternden, laut röhrenden und stinkenden Motorräder“ würden dann durch Hamburg fahren und zu einer „unnötigen Lärmbelastung und Luftverpestung“, kritisiert der Nabu, der am Sonntag während der großen Motorradparade die Lärmbelastung messen wird. Ziel der Aktion sei es, „das Ausmaß dieser Gesundheitsgefährdung zu ermitteln“, kündigte der Nabu an.
Es gebe unter den Motorradfahrern viele, die es darauf anlegen würden, an dem Harley Days Wochenende ordentlich viel Lärm zu produzieren, kritisierte Alexander Porschke, Vorsitzender des Nabu Hamburg. Das Stadtmarketing verkaufe das Massenevent seit Jahren trotz Lärmstörung und Luftverpestung als Hamburger Attraktion. Doch für die große Mehrheit sei „diese lärmende Protzerei“ ein gesundheitsschädliches Ärgernis, so Porschke.