Hamburg. Bei der Fahrraddemo soll sich Danyal K. mit seinem SUV einfach zwischen die Radfahrer gedrängt haben. Ein Mann wurde verletzt.
Uneinsichtig hatte sich Danyal K. gezeigt, als er Teilnehmer der Fahrraddemo Critical Mass bedrängte und schließlich einen Mann mit seinem Porsche Cayenne anfuhr – uneinsichtig präsentierte sich der 29-Jährige dann auch vor Gericht. So erscheint es nur konsequent, dass Danyal K. auch das Urteil nicht akzeptieren will. Zu 13 Monaten Haft auf Bewährung hatte ihn der Richter verurteilt und zusätzlich zu einem Fahrverbot von eineinhalb Jahren.
Am kommenden Dienstag, 21. Juni, startet nun auf Antrag des Angeklagten der Berufungsprozess vorm Hamburger Landgericht. Schon im ersten Prozess hatte Danyal K. gesagt, die Fahrradfahrer hätten ihm den Weg versperren wollen – besonders der Radfahrer, den er schließlich mit seinem SUV rammte und auf dessen Fahrrad er zum Stehen kam.
Zeugen stützten die Aussage des Fahrradfahrers
Der Fahrradfahrer sagte wiederum aus, er sei plötzlich von hinten touchiert worden und umgefallen. Bei dem Sturz zog er sich unter anderem eine Fraktur im Ellenbogen zu. Zeugen bestätigten, dass Danyal K. „reichlich Gas gegeben hatte“, die Situation „bedrohlich“ wirkte.
So kam der Richter schließlich auf zu dem Urteil, der Angeklagte habe sich „völlig dreist und frech“ in die Fahrraddemo „reingezwängt“. Das Rammen des Fahrradfahrers sei zwar nicht seine Absicht gewesen, er habe es aber billigend in Kauf genommen.
In dem Berufungsprozess wird nun der vorangegangene Prozess rechtlich geprüft. Zudem können Verteidigung und Staatsanwaltschaft neue Tatsachen und Beweise einbringen.
Jeden letzten Freitag im Monat treffen sich in Hamburg Fahrradfahrer zur Critical Mass, mehr als 1000 Teilnehmer kommen regelmäßig. Damit wollen die Fahrradfahrer ihre Gleichberechtigung gegenüber den Autofahrern betonen.