Ohlstedt.

Das Zeltlager für Flüchtlinge in Ohlstedt wird bis zum 30. September abgebaut. Außerdem verzichtet die Stadt auf den Bau einer Zen­tralen Erstaufnahme auf dem umstrittenen B-Plangebiet am Wohldorfer Wald. Das ist das Ergebnis des Gesprächs der rot-grünen Koalitionsspitzen mit der vor Ort aktiven Initiative Wohldorfer Wald Hilfsfonds und dem Umweltverband BUND am Mittwoch.

Damit ist der im Februar ausgehandelte Kompromiss hinfällig. Er hatte den Rechtsstreit um den Wohnungsbau am Wohldorfer Wald beenden sollen und sah vor, weniger Wohnungen zu bauen, sie nach Osten Richtung Mühlenbrook zu verschieben und dafür auf der umkämpften Fläche eine auf drei Jahre befristete Erstaufnahme zu bauen.

Mit den stark rückläufigen Flüchtlingszahlen hat sich der Bedarf an Erstaufnahmen jetzt aber erledigt. In ihnen sind derzeit 7000 Plätze frei. Hamburg braucht jetzt Folgeunterkünfte: 9000 der 13.000 Bewohner von Erstaufnahmen leben länger als sechs Monate dort und müssten von Rechts wegen umziehen. Deshalb will die Stadt nun statt der Erstaufnahme eine befristete Folgeunterbringung auf die umstrittene Fläche an der Hoisbütteler Straße setzen und den Rest des Februar-Kompromisses unangetastet lassen.

BUND und „Wohldorfer Wald“ sollen jetzt abklären, ob diese Variante für sie infrage kommt. Sagen sie Nein, würde der alte Rechtsstreit wieder aufleben. Dann müssten doch die Gerichte entscheiden.