Hamburg. Naturfreunde zählten Mitte Mai insgesamt 14.000 Vögelin der Hansestadt
Rund 800 Hamburger haben bei der „Stunde der Gartenvögel“ Mitte Mai fast 14.000 Vögel gezählt. An der Spitze liegt die Amsel, gefolgt von Kohlmeise, Blaumeise und Ringeltaube, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) mitteilte. An fünfter Stelle steht der Star, der es erstmals in Hamburg unter die Top 5 schaffte. Der Haussperling dagegen rutschte ab auf Platz 6 und bestätigt damit den negativen Bestandstrend der letzten Jahre. Dort, wo er noch brütet, sind Nistkästen eine Hilfe für diesen Gebäudebrüter.
In Schleswig-Holstein beteiligten sich rund 2300 Vogelfreunde, die fast 58.000 Vögel zählten. Hier blieb der Haussperling auf Platz 1, gefolgt von Amsel, Feldsperling, Kohl- und Blaumeise. Der Star landeten im nördlichsten Bundesland an sechster Stelle.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern flogen die Spatzen auf den ersten Rang. Auf den Plätzen folgten die Amsel, der Feldsperling, die Kohl- und die Blaumeise. Platz 6 sicherte sich hier die Mehlschwalbe – gegen den Bundestrend. Insgesamt beteiligten sich in MV über 1100 Vogelfreunde an der Zählung und meldeten fast 29.000 Vögel aus rund 700 Gärten und Parks.
Eine sehr positive Entwicklung verzeichnet in Hamburg der Buntspecht, der mittlerweile in jedem dritten Garten anzutreffen ist. 2011 war es noch jeder fünfte. Sehr selten anzutreffen ist der Stieglitz, Vogel des Jahres 2016. Er wurde insgesamt nur zwölfmal gesichtet.
In der deutschlandweiten Auswertung sind Haussperling, Amsel und Kohlmeise die Spitzenreiter auf den Plätzen eins bis drei. Verlierer der «Stunde der Gartenvögel» sind die beiden Flugkünstler Mehlschwalbe (Platz elf) und Mauersegler (Platz zwölf). Seit Beginn der Laien-Vogelzählung ist in den vergangenen zehn Jahren ein Rückgang um 41 Prozent bei der Mehlschwalbe zu beobachten, beim Mauersegler sogar um 45 Prozent.
Mauersegler und Mehlschwalbe seien typische Siedlungsvögel und brüten fast ausschließlich in Städten und Dörfern, sagte Nabu-Vogelexperte Lars Lachmann. Ein Grund für den Rückgang der Zahlen sei der Verlust von Brutplätzen an gedankenlos renovierten Häusern, zum Teil sogar mutwilliger Zerstörung von Nestern. Zugleich beobachte der Nabu seit 15 Jahren einen alarmierenden Rückgang von Fluginsekten, von denen sich die Vögel ernähren.