Hamburg. Baubeginn für Care-Energy-Sports-Dome ist 2017 geplant. Das große Freizeitzentrum am Baakenhafen kostet mehr als 45 Millionen Euro

    Tauchen, surfen, Ski fahren, klettern – alles, womit man sonst in der freien Natur an seine körperlichen Grenzen stoßen kann, soll künftig in Hamburg unter einem Dach möglich sein. „Care-Energy-Sports-Dome“ heißt das Projekt eines riesigen Sport- und Freizeitzentrums in der HafenCity, für das die Investoren und Planer jetzt am Donnerstag das Konzept und den Gewinner-Entwurf eines Architekten-Wettbewerbs vorstellten.

    Das gut 45 Millionen Euro teure Gebäude am Baakenhafen werde größtenteils öffentlich zugänglich sein, versprach Leif Bachorz, Geschäftsführer der PB Sports-Dome Management GmbH, die Bauherrin und Betreiberin sein wird. Und tatsächlich sieht der prämierte Entwurf des Berliner Büros Hascher Jehle Architektur ein relativ offenes Haus vor, dessen Glasfassade tiefe Einblicke in das vielseitige Geschehen im Inneren ermöglicht: In der Mitte wird es durch einen 25 Meter hohen oder besser tiefen Tauchturm geprägt, der auch Einblicke von außen zulässt.

    Es gibt eine Natur- und eine Eiskletterwand. Das Gefühl des freien Falls beim Fallschirmspringen lässt sich in einer sogenannten Bodyflying-Anlage simulieren. Auch Skifahren und Golfen können Besucher des Sports-Dome dann dort auf Simulationsanlagen trainieren; auf einer „stehenden Welle“ kann man sogar surfen, heißt es in der Beschreibung. Und auch eine 600 Meter lange Kartbahn über zwei Ebenen mit elektrisch angetriebenen Fahrzeugen ist dort geplant, ebenso wie Beachvolleyball- und kleine Fußballfelder.

    Zum Angebot soll auch ein „Höhentrainingsraum“ gehören, wo man sich auf Bergtouren in der echten Natur vorbereiten kann. Mehr als 20 solcher Trendsportarten sollen dort auf insgesamt 12.000 Quadratmetern Fläche angeboten werden, dazu noch Fitness­räume, Gastronomie und ein Beach-Club oben auf dem Dach.

    Alles ist miteinander verbunden und für Besucher zugänglich, erst wenn man ein Angebot wahrnehmen will, muss man dafür bezahlen, kündigten die künftigen Betreiber an. Dabei seien Clubmitgliedschaften ebenso möglich wie Tages- oder Einzeltickets, hieß es. Das komplette Angebot richte sich an Individualsportler ebenso wie an Gruppen oder Familien. Die Betreiber wollen mit ihren Gästen aber auch rausgehen, wie Bachorz ankündigte. Man wolle später auch Golf- oder Bergreisen anbieten – immer im Zusammenhang mit den Sportangeboten des Sports-Dome als Vorbereitung.

    Baubeginn soll 2017 sein, die Eröffnung ist für 2019 geplant. Mit rund 320.000 Besuchern im Jahr rechnen die Investoren, die den Sports-Dome als bundesweit einmaliges Projekt bezeichnen. Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter gab sich bei der Vorstellung der Entwürfe dann auch reichlich euphorisch: „Das wird eine wirkliche Sensation für Hamburg.“

    Seit 2011 arbeiten die beiden Geschäftsführer Leif Bacharz und Wilfried Lühmann nach eigenen Angaben bereits an dem Projekt und hatten zunächst andere Standorte im Süden Hamburgs im Blick, bevor sie das Grundstück von der HafenCity GmbH zur Planung angeboten bekommen hatten.

    Unter anderem war der Sports-Dome auch in den Gemeinden Rosengarten und Seevetal (Landkreis Harburg) im Gespräch, wo es aber Ablehnungen durch die Gemeinderäte gegeben hatte. Auch im Bezirk Harburg stellten die beiden das Projekt vor, bevor das jetzige Grundstück in der HafenCity aktuell wurde. „Das ist der ideale Standort, allein wegen der guten Verkehrsanbindung“, so Bachorz.

    Geschäftspartner ist dabei das Hamburger Stromanbieter-Unternehmen Care-Energy, das vor allem auch für die Planung der Energieversorgung zuständig ist. Man werde dort ein möglichst autarkes und effizientes System entwickeln, bei dem auch erneuerbare Energien wie Windkraft und Fotovoltaik eingesetzt werden, kündigte Care-Energy-Geschäftsführer Martin Richard Kristek an. Selbst die Bewegungsenergie der sportlich geforderten Gäste soll genutzt werden – etwa beim Radeln auf dem Hometrainer.

    Geplant wird der Care-Energy-Sports-Dome auf der Nordseite des Baakenhafens. Rund um dieses ehemalige Hafenbecken beginnen in diesem Jahr die Bauarbeiten für den letzten, östlichen Abschnitt der HafenCity. Wohnungen sind hier geplant, aber auch Hotels, Büros, Schulen und Kitas.

    Der neue Trendsport-Tempel soll dann Teil eines Stadtteilzentrums mit einer Parkanlage am Wasser werden und für eine Belebung auch am Abend sorgen, wie HafenCity-Geschäftsführer Jürgen Bruns-Berentelg sagte. „Das wird keine tote Ecke, allein schon wegen der Beleuchtung.“ Durch die Lage an der künftigen, vierspurigen Versmann­straße sehe er auch kein Problem mit einer Verkehrsbelastung durch viele Besucher. „Das wird hier den Zentrumscharakter noch untermaueren“, so Bruns-Berentelg.