Hamburg. Bei dem Wettbewerb gewann eine Fünftklässlerin mit einem berührenden Märchen. Rund 400 Schüler aus 38 Klassen nahmen teil.

Draußen herrschten sommerliche Temperaturen, doch im Veranstaltungsraum der Zentralbibliothek am Hühnerposten drehte sich am Mittwoch alles um Kälte, Schnee, Weihnachtsmänner, Wichtel und Engel. In einer Feierstunde wurden 21 Hamburger Fünft- und Sechstklässler für ihre selbst geschriebenen Märchen ausgezeichnet. Rund 400 Schüler aus 38 Klassen hatten sich beim „Märchen-Schreibwettbewerb 2015“, der Teil der Hamburger Märchentage ist, mit ihren Geschichten beworben. Das Thema „Unsere Märchenreise mit dem Weihnachtsmann ins Heilige Land“ war vorgegeben, doch der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.

So schickte Mieke Hagemann ihre bitterarme Heldin mit dem Schlitten des Weihnachtsmanns nach Israel, ließ sie mit einem sprechenden Bären kniffelige Aufgaben lösen und sandte das Mädchen sogar in den Stall zu Jesu Geburt. Mit diesem berührenden Märchen gewann die Fünftklässlerin des Lise-Meitner-Gymnasiums den ersten Preis. Sie erhielt dafür eine Urkunde und Karten für die Gala der HipHop Academy. Zudem wird Miekes Geschichte bei „Märchen im Michel“, der Abendblatt-Benefizveranstaltung zugunsten „Kinder helfen Kindern“, im Dezember vorgelesen. Der Abendblatt-Verein ist einer der Hauptsponsoren der Märchentage, die von Heike Grunewald seit 2004 immer im November organisiert werden.

„Den Preis hat Mieke verdient, sie ist ein ausgesprochenes Schreibtalent. Und dieser Wettbewerb ist eine tolle Schreibförderung für die Kinder“, sagte Miekes Deutschlehrerin Eva-Maria Fritz sichtlich stolz.

Die Zehnjährige hat vier Tage an ihrer Geschichte gearbeitet und dabei ihre Freude am Schreiben entdeckt. „Ich hoffe, dass Frau Fritz uns noch zu weiteren Schreibwettbewerben anmeldet. Ich mache auf alle Fälle wieder mit“, sagte Mieke und umarmte ihre Schulkameradin Yamit Geva (11). Die hatte nämlich den zweiten Preis gewonnen, ebenso wurden aus dieser Klasse Annika Koeplin und Jakob Mackeprang ausgezeichnet – offenbar hat Frau Fritz in ihrer 5b einige Schreibtalente.