Siegen. Ein 46 Jahre alter Serientäter hat in Siegen eine Reihe von Taten gestanden – auch in Hamburg soll er Automaten gesprengt haben.

Im Prozess um eine Serie von Geldautomaten-Sprengungen hat ein 46 Jahre alter Angeklagter in Siegen ein umfassendes Geständnis abgelegt. Durch private und berufliche Probleme sei er in eine Notlage geraten. Er habe sich an die Kenntnisse aus seinem Chemie-Studium erinnert und diese genutzt, um Geldautomaten in die Luft zu jagen, sagte der Mann.

Dabei sei er immer wieder überrascht gewesen, wie leicht es ihm gemacht wurde. Ältere Geldautomaten bezeichnete er als „Pappteile“. Immer wieder habe es trotz fünfstelliger Summen in den Geräten mangelnde Sicherungsmaßnahmen gegeben.

Insgesamt hatte der 46-Jährige von 2007 bis zu seiner Festnahme im vergangenen November ein Dutzend Geldautomaten attackiert und dabei mehrere Hunderttausend Euro erbeutet. Er soll in fünf Bundesländern zugeschlagen haben, darunter in Hamburg und Schleswig-Holstein.

Von dem Geld habe er sein Leben im Untergrund finanziert. „Aber nicht in Saus und Braus. Flucht ist teuer“, sagte der Anwalt des Mannes. Als er in einem Lagerhaus festgenommen wurde, sei er froh gewesen. „Er war verwahrlost und hatte keine sozialen Kontakte mehr“, sagte der Verteidiger.

Im Gegenzug für das Geständnis soll eine Strafe von rund sieben Jahren verhandelt worden sein. Das Urteil soll am kommenden Montag gesprochen werden.