Hamburg . 55-Jährige hatte ihr Pflegekind geschüttelt und geschlagen. Die Behörde hat das Mädchen nun in die Obhut einer anderen Familie gegeben.

Sie schlug ein kleines Mädchen, stieß es in einer S-Bahn mehrfach zu Boden: Nachdem die Bundespolizei am Dienstagabend einen Fahndungsaufruf wegen Nötigung und vorsätzlicher Körperverletzung gegen ein Kind veröffentlicht hat, hat sich die Tatverdächtige am Mittwoch bei der Polizei gestellt. Laut Sprecher Rüdiger Carstens kam die 55-Jährige in Begleitung von Familienangehörigen auf eine Wache in Stellingen.

Nach Informationen des Abendblatts kümmerte sich die 55-Jährige um die Kleine als Pflegekind im Rahmen einer verwandschaftlichen Pflege. Vermutlich handelt es sich bei dem Mädchen um ihr Enkelkind. Am Mittwochnachmittag hat das Jugendamt das Mädchen schließlich aus der Familie herausgenommen und in die Obhut einer neuen Pflegefamilie gegeben, wie das Abendblatt erfuhr.

Auf der Wache schwieg die Frau am Mittwoch zu den Tatvorwürfen, sie wolle einen Rechtsanwalt konsultieren, hieß es. Zeugen hatten den Vorfall, er ereignete sich bereits Ende Oktober, beobachtet und der Bundespolizei gemeldet. Demnach hatte die Frau das Kind bereits beim Einstieg am Hauptbahnhof "sehr grob behandelt". Die Frau soll das etwa sechs Jahre alte Mädchen anschließend an den Armen gepackt, es kräftig geschüttelt und mit den Fäusten gegen den Kopf geschlagen haben.

Unklar ist noch, wie es dem Kind geht

Während der Fahrt verweigerte die Frau dem weinenden Kind einen Sitzplatz. Das Mädchen musste sich schließlich unter den Rollator der Frau kauern. Die Ermittlungen der Bundespolizei dazu dauern noch an.

Die Öffentlichkeitsfahndung hatte die Bundespolizei herausgegeben, da die Beamten zuvor alle anderen Ermittlungsansätze geprüft hatten. Carstens: "Erst wenn wir nicht mehr weiterkommen, dann dürfen wir bei dem zuständigen Amtsgericht eine Öffentlichkeitsfahndung initieren."