Hamburg. Eine der renommiertesten Ehrungen geht an die Wirtschaftsredakteurin. Sie begleitet Hamburgerin auf dem Weg in die Selbstständigkeit.

Große Freude beim Hamburger Abendblatt: Die Zeitung wird mit einem der renommiertesten und höchstdotierten Journalistenpreise Deutschlands ausgezeichnet und schafft damit etwas Einmaliges: Innerhalb der vergangenen fünf Jahre ist die Arbeit der Redaktion mit Preisgeldern von insgesamt mehr als 100.000 Euro gewürdigt worden.

Für Wirtschaftsredakteurin Miriam Opresnik ist es innerhalb kürzester Zeit schon die zweite Auszeichnung. Nur wenige Monate ist es her, dass sie für ihre Serie „Helden des Handels“ den mit 7500 Euro dotierten Ernst-Schneider-Preis erhalten hat. Diese Auszeichnung war ihr im Oktober 2015 im Rahmen des größten deutschen Wettbewerbs für Wirtschaftspublizistik, zum 350. Geburtstag der Handelskammer in Hamburg verliehen worden.

Schilderung des Gründeralltags

Jetzt hat das Kuratorium der Johanna-Quandt-Stiftung den Medien-Preis für ihre Reportage-Reihe „Mein erster Laden“ verliehen. Der Preis ist mit 12.5000 Euro dotiert. Die Serie über die 34-jährige Jennifer Hinze erscheint seit Oktober 2015 im Abendblatt.

Die Jury lobt die journalistische Idee hinter der Serie und hebt hervor: „Die empathische Schilderung des Gründeralltags einer jungen Frau in seinen unterschiedlichen Stadien und vielen Facetten hat etwas Beispielhaftes: Miriam Opresnik erzählt sprachlich fesselnd und ausdruckstark nicht nur den Ablauf einer beruflichen Veränderung, sondern vor allem die Geschichte einer unternehmerischen Lebensentscheidung.“

Die Idee zu diesem Gründertagebuch hatte Wirtschafts-Ressortleiter Oliver Schade. „Wenn über Firmengründungen berichtet wird, dann handelt es sich meistens um Momentaufnahmen. Wir wollten in einem längeren Projekt zeigen, dass Unternehmen nicht in wenigen Wochen gegründet werden, sondern was für ein langer und beschwerlicher Weg es ist, sich selbstständig zu machen.“

Monatelang suchte das Abendblatt nach einem geeigneten Kandidaten für das Projekt, bis man schließlich auf einem Gründercoaching bei der Handelskammer auf Jennifer Hinze stieß. Die Bankkauffrau wollte sich mit einem Stand auf dem Wochenmarkt selbstständig machen, entschied sich dann aber zur Eröffnung eines veganen Feinkostgeschäfts mit angeschlossenem Café, benannt nach ihrer Ur-Großmutter.

Alle drei bis vier Wochen berichtet das Abendblatt nun über Jennifer Hinze. Über ihre finanziellen Schwierigkeiten, die Neuausrichtung des Konzepts nach anfänglichen Problemen und ihren weiterhin großen Enthusiasmus, ihren Mut.

Der Quandt-Preis fehlte in der Sammlung noch

Der Herbert-Quandt-Medienpreis zeichnet außergewöhnliche Arbeiten zu Themen der Wirtschaft aus. Die Jury achtet vor allem auf Qualität in Sprache, Stil und Verständlichkeit. Benannt ist der Preis nach Herbert Quandt (1910–1982), einem erfolgreichen deutschen Unternehmer mit Beteiligungen an Firmen wie BMW, Mercedes und Varta. Geehrt werden auch Ulrike Franke und Michael Loeken für eine Arte-Doku über Dortmund und Wolfgang Bauer für seine Reportage „Ein Prost auf Kim Jong Un“ im „Zeit-Magazin“.

Der Quandt-Preis fehlte in der Sammlung des Hamburger Abendblatts noch, viele andere Ehrungen hat die Zeitung dagegen schon mehrfach gewonnen – zum Beispiel den Theodor-Wolff-Preis und den deutschen Lokaljournalistenpreis.

Als einem von bisher nur zwei deutschen Titeln gelang es dem Abendblatt außerdem, zweimal zu Deutschlands bester Regionalzeitung gewählt zu werden. Noch eine Besonderheit gibt es in den vergangen fünf Jahren: Von der Lokalredaktion über das Kulturressort bis hin zur Sportredaktion sind alle Ressorts ausgezeichnet worden. Außerdem gab es für die gestalterischen Ideen der Zeitung zahlreiche Ehrungen, unter anderem den Goldenen Nagel des Art Directors Club Deutschland (ADC) und mehr als 60 European Newspaper Awards.

Ausgezeichnet: das Hamburger Abendblatt

Für Reportagen erhielt das Abendblatt den Theodor-Wolff-Preis, für Dokumentationen und Dossiers unter anderem den Medienpreis des deutschen Bundestages und den Preis der Otto-Brenner-Stiftung.

Gleich zweimal hintereinander bekam das Abendblatt in den vergangenen beiden Jahren die wichtigste Hamburger Auszeichnung, den Erich-Klabunde-Preis, zum Beispiel für ein einfühlsames Porträt eines Menschen, der als fröhlicher Junge in Mecklenburg aufwuchs und als Obdachloser in Hamburg starb.

Alle bisherigen Folgen der Serie „Mein erster Laden“ stehen online unter www.abendblatt.de/hinze