Hamburg . Die Hafenverwaltung HPA appelliert an die Verkehrsteilnehmer, die Brücke besonders zu den Hauptverkehrszeiten weiträumig zu umfahren.

Diese Verkehrsmeldung werden Auto- und Lkw-Fahrer jetzt jeden Tag hören: „Behinderungen auf der Köhlbrandbrücke zwischen Altenwerder Damm und Neuhöfer Damm in beiden Fahrtrichtungen.“

Der Grund: Bis zum November wird die Köhlbrandbrücke saniert. Die Instandsetzungsarbeiten beginnen an diesem Montag. Deshalb ist die Trasse monatelang in beiden Richtungen nur einspurig befahrbar. Die Hafenverwaltung HPA appelliert an die Verkehrsteilnehmer, die Brücke besonders zu den Hauptverkehrszeiten weiträumig zu umfahren. Der Durchgangsverkehr sollte diese Route vor allem in den Spitzenzeiten von 6 bis 8 sowie von 14 bis 17 Uhr meiden. Mehr noch: Abbiegemöglichkeiten im Bereich der Kreuzungen Neuhöfer Damm und Breslauer Straße sind während der Bauarbeiten nicht möglich.

Wie bereits berichtet, wird unter anderem die komplette Abdichtung der Brücke auf einer Strecke von 1,5 Kilometern erneuert. Somit ist ein besserer Schutz vor Tausalzen gewährleistet. Außerdem sind ein neuer Korrosionsschutz für das Brückengeländer im Bereich Neuhof und der Neubau eines Fahrbahnübergangs vorgesehen. „Wir setzen alles daran, die Bauarbeiten zügig abzuschließen und die Behinderungen so gering wie möglich zu halten“, sagt Christine Muruszach, Leiterin der Einheit Straßennetz bei der HPA.

Als Teil des Instandhaltungsprogramms erhalte die HPA die Funktionsfähigkeit und die Sicherheit der Brücke, fügt Muruszach hinzu. Darüber hinaus müssten auch in den nächsten Jahren kleinere Unterhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten durch­geführt werden. Die Köhlbrandbrücke ist die wichtigste Ost-West-Verbindung innerhalb des Hamburger Hafens. Täglich nutzen mehr als 36.000 Fahrzeuge, davon rund 12.000 Lastkraftwagen, die Brücke als Teil der Haupthafenroute.

Die im Jahre 1974 erbaute Trasse überspannt den Köhlbrand und ist nach der Hochstraße Elbmarsch – die auf Stelzen gebaute Einfahrt in den Elbtunnel von Richtung Süden – die derzeit zweitlängste Straßenbrücke der Bundesrepublik. Bis 2030 soll die Köhlbrandbrücke ohne erneute Verkehrsbeschränkungen genutzt werden können, heißt es bei der HPA – bis zu ihrem möglichen Abriss.

Die Gesamtkosten für die Sanierung dieses Bauwerks haben sich in den vergangenen Jahren noch einmal deutlich erhöht. Sie liegen inzwischen bei mehr als 22 Millionen Euro und hätten sich im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen sogar verfünffacht, kritisieren die Grünen. „Das ist Missmanagement. Derartige Fehlplanungen führen jede Hafenplanung ad absurdum“, sagte Anjes Tjarks, Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft.

Im Februar 2014 waren für die Sanierung der Köhlbrandbrücke noch zwei Millionen Euro für das Jahr 2015 und 1,996 Millionen Euro für 2016 veranschlagt worden. Auf die Große Anfrage der Grünen-Bürgerschaftsfraktion im vergangenen Jahr hatte der Senat nunmehr Kosten von 10,9 Millionen für 2015 und 11,8 Millionen für 2016 mitgeteilt. Da sei eine Kostensteigerung von 18,7 Millionen Euro in weniger als einem Jahr, so die Grünen in der Bürgerschaft. Das tue besonders weh, zumal es lediglich um eine Lebensverlängerung für maximal 15 Jahre gehe. Fraktionschef Tjarks: „Spätestens 2030 brauchen wir einen kompletten Neubau.“