Sternschanze. Schlüsselübergabe an neuen Mieter von Polizei gesichert. Am Abend brannten Mülltonnen

Rund 20 Demonstranten haben sich am Donnerstagmittag im Schanzenhof verbarrikadiert. Ihr Ziel war es, die Schlüsselübergabe an den neuen Mieter zu verhindern. Die Polizei war mit 120 Beamten Ort und verschaffte sich gegen 13.30 Uhr schließlich Zutritt zu dem Gelände an der Bartelsstraße.

Nachdem die alten Mieter des Schanzenhofs, darunter viele Musiker und Kulturschaffende, die Räume fristgerecht zum 31. März verlassen hatten, sollte am Donnerstag die Schlüsselübergabe erfolgen. Doch das wollte die linksautonome Szene nicht kampflos hinnehmen. Als ein Anwalt und ein Immobilienverwalter gegen 12 Uhr versuchten, auf den Schanzenhof zu gelangen, versperrten die Protestierenden den Eingang, hielten ein Plakat in die Höhe und beschimpften die Männer, die daraufhin den Rückzug antraten und die Polizei alarmierten.

Mit der Übergabe des Schlüssels änderte sich das Hausrecht im Schanzenhof

Diese rückte wenig später an, positionierte sich vor dem geschlossenen Tor und bildete einen Ring um den Anwalt und den Immobilienverwalter. Die beiden von der Polizei geschützten Männer telefonierten mit den Menschen im Gebäude, die sie durch die Fensterscheibe sehen konnten. Zuvor wurden die beiden Männer von Protestierenden beschimpft und daran gehindert, auf den Hof zu gelangen.

Erst gegen 13.30 Uhr gelang es der Polizei, sich Zugang zum Gebäude zu verschaffen. Die Linksautonomen leisteten nach Angaben eines Sprechers keinen Widerstand. Die Polizei nahm mehrere Personalien auf. Anschließend konnte die Schlüsselübergabe erfolgen, womit sich das Hausrecht änderte und die Protestierenden das Gelände verlassen mussten. Zuvor hatte die Polizei versucht, sich über ein Nebenhaus, an dessen Tür sie klingelten, Zutritt zu verschaffen. Obwohl mehrere Mieter offensichtlich zu Hause waren und aus den Fenstern sahen, öffnete jedoch niemand die Tür, um den Beamten bei ihrem Vorhaben zu helfen.

Am Abend zogen 80 bis 100 Autonome durch das Viertel. Sie warfen immer wieder Mülltonnen um und setzten auch einige in Brand. Die Polizei nahm an der Ecke Schulterblatt und Susannenstraße mehrere Personen in Gewahrsam. Der Protest verlagerte sich auf die Straße vor der Roten Flora. Bis zum abgeriegelten Schanzenhof kamen sie aber nicht.