Wandsbek. Walddörfer und Bramfeld sind betroffen – Linke rügen „falsche Behauptungen“ des Bezirks

Von den fünf Kundenzentren im Bezirk Wandsbek sollen in der sommerlichen Hauptreisezeit zwei schließen. Das Kundenzentrum Walddörfer vom 27. Juni bis zum 26. August, das Kundenzentrum Bramfeld vom 18. Juli bis zum 12. August. Das Bezirksamt Wandsbek begründet die Maßnahme mit einer zum Hochsommer steigenden Kundenfrequenz und seinem Personalmangel. Die Linkspartei bestritt die in der Hauptreisezeit angeblich gesteigerte Nachfrage und sprach von einem „dreisten Schildbürgerstreich“ und „nachweislich falschen“ Behauptungen.

„Wir haben mit mehreren kleinen Anfragen nachgewiesen, dass die Kundenzentren im Sommer eben nicht mehr Kunden bedienen müssen als zu anderen Jahreszeiten“, sagte der Wandsbeker Linksfraktionschef Julian Georg. „Das Amt selbst hat in den Antworten mit seinen eigenen Zahlen gezeigt, dass das Geschäft im Sommer völlig normal läuft.“ Er forderte, die Kundenzentren offen zu lassen und die Bürgernähe nicht weiter abzubauen. Mit der sommerlichen Schließung leite das Amt für die Kundenzentren Bramfeld und Walddörfer ein „Sterben auf Raten“ ein.

Die amtlichen Zahlen zur Kundenfrequenz weisen eine moderate Spitze zum Sommer hin aus, zeigen aber, dass der Monat mit der höchsten „Anzahl an Geschäftsvorfällen“ zwischen den Jahren 2010 und 2015 stets außerhalb des Hochsommers gelegen hat.

Schon 2013 hatte das Amt das Walddörfer Kundenzentrum schließen wollen, war aber an den massiven Bürgerprotesten gescheitert. Mit dem Bürgerverein Walddörfer einigten sich Politik und Verwaltung darauf, das Kundenzentrum bis mindestens zum Ende des Mietvertrags 2018 offen zu halten und allenfalls „im Einzelfall“ Öffnungszeiten einzuschränken. Im Sommer 2015 war das Kundenzentrum erstmals über damals neun Wochen geschlossen, was Bürgerverein und Opposition als Vertragsbruch werteten.

Das Amt verwies in seiner Vorlage für die Bezirksversammlung darauf, dass von den derzeit 49 Beschäftigten in allen fünf Kundenzentren im Sommer durchgehend weniger als 29 Kräfte zur Verfügung stünden und damit der Betrieb nicht aufrechterhalten werden könne. Die drei verbleibenden Kundenzentren würden aber dafür an fünf Tagen die Woche öffnen.