HafenCity. Neues Schiff ist größer als sein Vorgänger und soll im Mittelmeer schon bald Menschen in Seenot helfen
Nach gut zweieinhalb Monaten Umbauzeit wird das neue Flüchtlingsschiff „Sea Watch 2“ schon in Kürze von Hamburg aus in Richtung Mittelmeer auslaufen. Das frühere, 33 Meter lange Fischerei-Forschungsschiff war mithilfe von Spendengeldern auf der Pella-Sietas-Werft in Cranz für ihren Einsatz umgebaut worden. Heute wird die „Sea Watch 2“ im Sandtorhafen in der HafenCity getauft, teilte der Betreiberverein mit.
Taufpaten seien Simone Herrmann, die Vorstandsvorsitzende des Vereins Hanseatic Help, der die größte Kleiderkammer für Flüchtlinge in Hamburg betreibt, und Modibo Traore, der selbst in einem Boot über das Mittelmeer nach Europa gekommen sei. Das Projekt „Sea Watch“ war 2014 von zwei Familien in Brandenburg gegründet worden, nachdem bekannt geworden war, dass Tausende Flüchtlinge bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, ertrunken waren.
Schnell fanden sich etliche Unterstützer und ehrenamtliche Crewmitglieder für die erste „Sea Watch“, die ein deutlich kleineres Schiff war. „Bei unserer ersten Aktion im vergangenen Jahr mussten wir bereits fast jeden Tag Menschen in Seenot helfen, oft in letzter Sekunde“, sagt der Gründer des Projekts, Harald Höppner. Auch in diesem Jahr würden sich wieder viele auf diesen Weg machen, fürchtet er. Durch die „Abschottungsmaßnahmen“ wie die jüngsten Abkommen mit der Türkei würden Flüchtende dazu aber auf immer gefährlichere Weg gezwungen, sagt Höppner.