Hamburg. Günstig essen und den Sonnenschein genießen: Viele Läden starten heute ihre Open-Air-Saison. Ein bisschen Frühlingswärme gibt's gratis.

Die 10-Grad-Marke knackt die März-Sonne am Mittwochmittag zwar noch nicht ganz – aber blauer Himmel und ein paar helle Strahlen reichen aus, um die frühlingshungrigen Hamburger in ihrer Mittagspause nach draußen zu locken. Die dicken Jacken sollte man zwar noch anbehalten, aber für ein Essen unter freiem Himmel reichen die Temperaturen schon aus.

Am Donnerstag wird es mit 10 Grad sogar noch ein bisschen milder. Und auch die Sonne hat gute Chancen, sich gegen kleine Wolken durchzusetzen. Im Portugiesenviertel am Hafen und in der Sternschanze sorgt der zaghafte Frühling schon jetzt für viel Betrieb in der Außengastronomie. Vom frisch gebratenen Fisch, über portugiesische Snacks bis zum französischen Croque – das Angebot am Schulterblatt ist vielfältig. Und die Sonnenplätze gerade zur Mittagszeit sehr beliebt.

Auch in der Hamburger Innenstadt gibt es viele Möglichkeiten, seine Mittagspause draußen zu verbringen und günstig essen zu gehen. Rund ums Rathaus, am Rande der Mönckebergstraße, am Gänsemarkt, zwischen Neuem Wall und Großneumarkt sowie in der HafenCity gibt es viele Lokale, die nicht nur gute, sondern auch preiswerte Gerichte anbieten – auch in ihren Außenbereichen.

Das Daily

Die Open-Air-Saison im Daily auf der Fleetinsel (eine von drei Filialen in Hamburg) hat begonnen: Wegen des schönen Wetters wurden am Mittwoch extra Tische und Stühle auf der Terrasse aufgebaut, die zu einer entspannten Mittagspause einlädt. Pizza sowie Nudel- und Reisgerichte überschreiten das Fünf- Euro-Budget zwar knapp. Doch die Auswahl an günstigen Suppen und Salaten ist groß. Es gibt alles als große oder kleine Portion: Eine vegetarische Suppe, wie beispielsweise die Kürbis- Ingwer-Creme, kostet 3,60 Euro (groß 4,60 Euro), das Chili con Carne 3,90 Euro (4,90 Euro). In den Kühlvitrinen werden Nizza-, Balkan- oder Fitnesssalat mit Nüssen und Sprossen angeboten (je nach Größe 3,60 oder 4,30 Euro), außerdem Nudel-, Kichererbsen- und Bohnensalat oder Couscous mit Huhn oder Gemüse (3,10 bis 3,60 Euro). (fru)
Stadthausbrücke 1–3, Mo– Fr 8– 18 Uhr, Sa 9 bis open end, So geschlossen

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© Axel Ritscher

Café Mococo

Lifestyle kann man nicht essen. Aber Spinat-, Hack- oder Möhrenquiche (3 bis 3,50 Euro), zwei exzellente Suppen (3,80 Euro), Salate (3,90 bis 4,50 Euro) und die berühmten portugiesischen Tostas, goldbraun geröstete Brötchen mit zerfließendem Käse, verfeinert mit Rucola und Tomate (2 bis 2,60 Euro). Das Café Mococo residiert in einem einstigen Tante-Emma-Laden an den Kohlhöfen 16 kurz vor dem Großneumarkt in einer Art Einraumwohnung mit Schaufenster. Gerade einmal sechs schmucklose Tischchen mit Klappstühlen stehen unter einem skurrilen Kronleuchter, dazu ein schlichter Glastresen mit Blick auf die Kuchen für den Nachtisch. Und draußen gibt es natürlich auch Sitzgelegenheiten. Drei Tageszeitungen für die Gratislektüre liegen aus. Alles ist gut. Auch der Galão (2 Euro) ist immer heiß und schmeckt wahrhaftig nicht nur nach Milch. Ein schöner Entschleuniger. (axö)
Kohlhöfen 16, Mo–Sa 9.30– 16 Uhr

Campus Suite

Pastagerichte wie die Surfcup-Nudeln gehören laut Campus Suite zu den Lieblingsgerichten der Gäste. Die Testportion (4,50 Euro) in der Filiale an der Domstraße in der City kommt mächtig daher. Die Soße ist reichhaltig und macht ordentlich satt. Die Nudeln sind ein klein wenig scharf, gerade richtig! Zur Mittagszeit ist hier natürlich viel los. Wem es drinnen zu laut ist und der Kantinencharme zu hektisch, sucht sich einfach draußen ein Plätzchen. Zubereitet wird das Essen unter dem Motto „Etwas Warmes braucht der Mensch. Aber frisch und lecker muss es sein“ – und zwar ohne Geschmacksverstärker und nach selbst entwickelten Rezepten. Das gilt für alle 15 Filialen, die das Unternehmen in Hamburg betreibt. (gen)
Domstraße 18. Mo–Do 7–17.30 Uhr, Sa 10 – 17 Uhr, So geschlossen

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© Sven Kummereincke

Neustädter Grill

Ein Klassiker ist nicht nur das Gericht (Schaschlik mit Pommmes frites), ein Klassiker ist auch der Neustädter Grill an der Wexstraße, der im allerbesten Sinne alte deutsche Imbiss-Tradition fortführt. Der Laden hat zwar keine Außenplätze – aber die Gerichte können problemlos mitgenommen werden und zum Beispiel auf einer Bank am Großneumarkt verzehrt werden. Die Pommes frites sind immer auf den Punkt, das Schaschlik gut gewürzt, die Soße pikant. Und neben allen Imbiss- Evergreens bietet der Neustädter Grill auch Gulasch und Bratwürste mit Püree und Rotkohl – und nicht zu vergessen das halbe Hähnchen, das perfekt auf den Punkt gegrillt ist. Das alles wird in wunderbar altmodischem, sehr sauberem Ambiente fern von Schickimicki und System-Gastronomie serviert – von einer freundlichen Kellnerin, die nie gestresst ist, auch wenn es im Laden um die Mittagszeit herum immer ordentlich brummt. (kum)
Wexstraße 30, Mo–Fr 11–20 Uhr