Hamburg. Der Radclub kritisiert den Durchgangsverkehr und aggressive Autofahrer. Nun fordert er einen Poller

Der Streit um die Fahrradstraße in Harvestehude geht in die nächste Runde: Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Hamburg übt scharfe Kritik an den Autofahrern, die sich die Fahrradstraße Harvestehuder Weg bislang mit den Radfahrern teilen dürfen. „In der Straße sind immer noch viel zu viele Autofahrer unterwegs. Einige verhalten sich zudem aggressiv gegenüber Radfahrern“, sagt Edwin Süselbeck, Verkehrsreferent des ADFC Hamburg.

Deshalb fordert der Radclub nun eine Unterbrechung des Harvestehuder Wegs für den Autoverkehr. „Versenkbare Poller sind dabei eine optimale Lösung“, sagt Süselbeck. Alle Grundstücke blieben dabei für die Anwohner erreichbar, und Müllfahrzeuge, Rettungswagen und Feuerwehr könnten die Poller natürlich passieren. Für Fahrradfahrer würde weiterhin freie Fahrt gelten.

„Gewinner bei einer solchen Poller-Lösung sind neben den Anwohnern und den Radfahrern nicht zuletzt auch die Spaziergänger an der Alster“, sagt Edwin Süselbeck. Diese könnten sich über weniger Lärm und mehr Platz freuen.

Zudem fordert der ADFC, dass die Vollsperrung für den Autoverkehr im Bereich des heutigen Konsulats erhalten bleibt – auch wenn das US-Konsulat im Jahr 2017 umgezogen ist. „Gerade in diesem sehr engen Bereich ist es wichtig, die Situation für den Fuß- und Radverkehr grundlegend zu verbessern“, fordert Süselbeck. Er weist darauf hin, dass die bestehenden Rad- und Fußwege an der Alster nur bedarfsgerecht und sicher ausgebaut werden könnten, wenn zahlreiche alte Bäume gefällt würden. Gegen solch eine Lösung spricht sich der Radclub klar aus. Vielmehr sei es für alle Beteiligten die beste Alternative, wenn der Radverkehr auf der Straße geführt werde.

Die Idee, den Harvestehuder Weg zur Fahrradstraße umzubauen, wurde im Juli 2014 vorgestellt. Im Oktober darauf begann die Umsetzung.