Beim Fahrradkauf geht es zunächst um die richtige Rahmenhöhe, die sich an der Schrittlänge orientiert, also dem Abstand zwischen Fußboden und Schritt. Es gibt reichlich Formeln und Tipps, wie man die Schrittlänge messen kann. Zum Beispiel indem man ein Buch zwischen die Beine klemmt und mit einem Maßband dann den Abstand misst. Das sieht meistens sehr lustig aus, besser man lässt sich beim Rad-Dealer seines Vertrauens beraten.

Anders ist es schon bei Lenker und Sattel, die man beide nach dem Kauf eines Rades oft erst einmal immer wieder verstellt, um die optimale Position zu finden. Doch zunächst geht es darum, den richtigen Sattel zu finden: breit, weich und bequem — das erscheint beim ersten Gedanken die ideale Wahl zu sein. Völlig falsch! Weiche Sättel erzeugen eher Scheuerstellen, und wer sitzt schon gerne auf Pudding. Hart, klein und puristisch: So ist der ideale Sattel, auf dem man auch lange sitzen kann.

Der beste Sattel nützt aber nix, wenn er nicht richtig eingestellt ist. Ist er zu hoch, rutscht und scheuert der Hintern ständig hin und her. Ist er zu tief, ermüdet die Beinmuskulatur sehr schnell. Zur Höhe gibt es eine gute Faustregel: Wenn man auf dem Rad sitzt, muss man mit der Hacke gerade noch die untere Pedale erreichen. Ist die Höhe eingestellt, geht es um die Position: Zunächst empfehlen viele Radhändler eine möglichst waagerechte Einstellung, ich neige die Spitze gerne etwas nach unten.

Auch bei der richtigen Lenker-Einstellung gibt es viele Möglichkeiten und einen großen Irrtum: Eine möglichst aufrechte Sitzposition ist nur auf wenigen Metern wirklich bequem. Das volle Gewicht geht auf das Gesäß, das dann nach einer Weile schmerzt. Und in dieser Position haut jede Unebenheit, jedes Holperpflaster direkt in den Rücken. Jeder mag das für sich testen, für mich ist die beste Sitzhaltung eine leicht gebeugte, die dem Rücken seine natürliche Krümmung ermöglicht. Das funktioniert mit Rennradlenkern oder ähnlich sportlichen Modellen ganz gut, weil sie zudem verschiedene Griffpositionen erlauben.