Hamburg. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin kritisiert die Vereinbarung, dass Flüchtlinge ihre Ehepartner und Kinder nicht nachholen dürfen.

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) lehnt das von Union und SPD in Berlin vereinbarte Asylpaket II ab. „Mein Paket ist das nicht“, sagte die Wissenschaftssenatorin und frühere Hamburger Grünen-Chefin am Freitag.

Es sei sehr wichtig, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in ihrer Politik der offenen Grenzen den Rücken zu stärken. Dafür sei Fegebank auch zu Zugeständnissen bereit. „Aber für die Aussetzung des Familiennachzugs habe ich kein Verständnis.“ Das mache Integration unnötig schwer und zwinge Familienangehörige, sich andere, lebensgefährliche Wege nach Deutschland zu suchen.

„Ich kann nicht verstehen, dass man am Sonntag in die Kirche geht und am Freitag als Erfolg feiert, dass Flüchtlinge ihre Ehepartner und Kinder nicht mehr aus einem Bürgerkriegsgebiet nachholen dürfen“, sagte Fegebank. Das sei der falsche Ansatz zur Begrenzung der Zuwanderung. „Was wir wirklich brauchen, ist mehr Hilfe und Schutz vor Ort, damit Menschen gar nicht erst den gefährlichen Weg nach Europa auf sich nehmen müssen. Und wir brauchen eine faire Verteilung der Flüchtlinge in Europa.“