Hamburg.
Beim städtischen Unternehmen „Fördern & Wohnen“ (f&w) gibt es offenbar Streit über die Neubesetzung der Leitung der Zentralen Erstaufnahme für Flüchtlinge. Die kommissarische Leiterin Melanie Anger soll diese Aufgabe so nicht weiter ausführen – was bei einigen Mitarbeitern für Irritationen sorgt.
Hintergrund sei womöglich, dass Anger im Herbst einen Brandbrief führender Mitarbeiter mit unterzeichnet hatte, in dem die Zustände in den Einrichtungen als unhaltbar kritisiert wurden, heißt es. „Nach meinen Informationen gibt es bei den MitarbeiterInnen, beim Personalrat und auf der Leitungsebene sehr viel Unmut über die Art und Weise der Neu-Besetzung der Leitungsstelle Erstaufnahme“, sagte die Linken-Bürgerschaftsabgeordnete Christiane Schneider. Es stelle sich die Frage, ob „eine politisch genehme Person ohne transparentes Ausschreibungsverfahren auf die Stelle gehievt werden solle“, so Schneider, die dazu eine Kleine Anfrage eingereicht hat.
F&W-Sprecherin Susanne Schwendtke bestätigte die personellen Veränderungen und begründete diese mit Umstrukturierungen. Es werde ein neuer Geschäftsbereich Erstaufnahme eingerichtet, für den es eine übergeordnete Leitungsstelle gebe. Diese sei ausgeschrieben, das Auswahlverfahren laufe noch. Einen Zusammenhang mit dem Brandbrief gebe es nicht.