Hamburg. Derzeit werden fast 6000 Kinder unterrichtet. Deren Zahl steigt seit Monaten

Die Schulbehörde sucht ab sofort 175 zusätzliche Lehrer für den Flüchtlingsunterricht. Es würden nun regional, überregional und online Stellenanzeigen geschaltet, teilte die Behörde mit. „Integration kann nur gelingen, wenn alle Kinder und Jugendlichen so schnell wie möglich zur Schule gehen, Deutsch lernen, eine gute Bildung bekommen und die Regeln des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft lernen“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Kinder und Jugendliche dürften nicht „monatelang ohne Sinn und Aufgabe in den Unterkünften allein gelassen“ werden. Aus diesem Grund warte die Behörde mit der Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte nicht bis zu den turnusgemäß nächsten Einstellungsterminen im Sommer, sondern stelle sofort ein.

In Hamburg sollen Flüchtlingskinder und -jugendliche bereits in der Erstunterkunft Unterricht erhalten. Die stark gestiegene Zahl von Flüchtlingen in den vergangenen Monaten habe die Behörde zu der Einstellungsoffensive veranlasst. Derzeit werden laut Rabe 5965 Flüchtlingskinder in 435 besonderen Klassen und Lerngruppen unterrichtet: 2469 Schüler in 170 Klassen an den Berufsschulen und 3496 Schüler in 265 besonderen Klassen an allgemeinen Schulen und in Lerngruppen in den Erstaufnahmeunterbringungen. Viele weitere Flüchtlingskinder hätten die besonderen Vorbereitungsklassen bereits erfolgreich absolviert und besuchten jetzt den Regelunterricht der allgemeinen Schulen. Für die speziellen Flüchtlingsklassen setzt die Schulbehörde derzeit etwa 470 zusätzliche Lehrer ein, davon rund 170 an den Berufsschulen und rund 300 an den allgemeinen Schulen.

Der Unterricht für Kinder und Jugendliche aus den Erstaufnahmeunterbringungen soll in der Regel in den Unterkünften stattfinden. Die Kinder lernen laut Schulbehörde im Unterricht die deutsche Sprache und üben sie am Beispiel zahlreicher Alltagssituationen, die im Unterricht nachgespielt werden. Dabei gehe es auch darum, die Grundlagen des Zusammenlebens in Deutschland wie zum Beispiel die Gleichberechtigung von Mann und Frau, Religionsfreiheit, Demokratie und Toleranz zu lernen. Zusätzlich soll von Anfang an Basiswissen in Mathematik vermittelt werden. Rabe: „Für eine gute Integration wollen und müssen wir sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche so früh wie möglich lernen, den Unterricht besuchen und zur Schule gehen.“