HafenCity. Internetnutzer können jetzt per Street View virtuell in den Modellbahnen und Spielzeugautos mitfahren

75 Länder können Internet-Nutzer schon virtuell mit Google Street View bereisen und ­Adressen bis auf die Hausnummer genau ansteuern. Jetzt kommt ein Wunderland dazu. Denn seit Mittwoch erlauben die Aufnahmen der besonders kleinen Kameras Einblicke in die Ecken und Winkel des Miniatur Wunderlandes in der Speicherstadt.

„Unsere Aufnahmen zeigen auch Bereiche, die eigentlich nicht sichtbar sind, weil sie komplett verbaut wurden“, sagt Programmmanager Sven Tresp. Um die Miniwelten fotografieren zu können, entwickelte Google winzige Kameras, die auf einen Modell-Bus und -Zug montiert wurden und durch die kleinen Straßen und auf den Schienen fahren. Auch ein kleines Google-Mobil – ein Modellauto im Maßstab 1:84 – wurde angefertigt. Wo keine Straßen entlangführen, bietet eine 360-Grad-Kamera eine Rundumansicht: Menschen aus der ganzen Welt können sich so das DJ-Bobo-Konzert in der Schweiz und das Flughafenterminal am Knuffingen Airport anschauen. „Wir freuen uns, dass es geklappt hat“, sagte Mitinhaber Frederik Braun. Es sei nicht leicht gewesen, die 1300 Quadratmeter große Modellwelt zu digitalisieren. Die Aufnahmen seien über Monate nachts gefertigt worden. Wie berichtet, ist die Welt im Maßstab 1:87 ein Riesenerfolg. Die weltgrößte Modellbahn lockte 2015 gut 1,2 Millionen Besucher an (2,9 Prozent mehr als im Vorjahr). Jeder Fünfte war nur wegen des Miniatur Wunderlands angereist. Allein 280.000 Besucher kamen aus der Schweiz, Österreich und Dänemark. Auch aus China, den USA, Korea und Vietnam kamen Gäste.