Hamburg. Neben Skeletten und Pestleichen werden auch Schreie der Besucher im Hamburg Dungeon gezählt. 2015 waren es mehr als 250.000.
61 Liter Krustenblut, 13 Pestleichen und 81 abgehackte Köpfe: Bei der Inventur im Gruselkabinett Hamburg Dungeon haben die Mitarbeiter wieder durchgezählt. „Wir messen, wiegen und zählen nicht nur, sondern bessern bei Bedarf auch gleich nach“, sagte Sprecherin Isabel Albrecht am Mittwoch bei der Bestandsaufnahme. Neben Requisiten und Kostümen wurden auch Besucherschreie aufgelistet. „Das waren mehr als 250.000 im vergangenen Jahr.“
Inventur beim Hamburg Dungeon
Besonders gruselig: 1120 lebendig Begrabene liegen auf dem Friedhof im Spiegellabyrinth, zudem neun Grabsteine und Särge. Der kleinste Sarg misst 123 Zentimeter. „Im Frühjahr kommen weitere Tote dazu, wenn eine Seuche im Hamburg Dungeon um sich greift“, verriet die Sprecherin. Rund 19.000 Henkersurteile wurden im vergangenen Jahr gesprochen. 84 Ratten und 73 Spinnen zählten die Mitarbeiter - tote und lebendige.
Für den Schauer in der Touristenattraktion sorgen auch die derzeit 54 professionellen Schauspieler, die für die Shows in insgesamt 421 historische Kostüme geschlüpft sind. 503 Kilogramm Schminke und 6188 Abschminktücher haben sie für ein gruseliges Aussehen verbraucht. „Die gesamte Schminkdauer betrug 120 Tage“, sagte Albrecht.
2015 besuchten mehr als 300 000 Menschen das Gruselkabinett in der Speicherstadt. Seit 15 Jahren wird dort die dunkle Seite der Hamburger Geschichte erzählt. Die Besucher müssen zum Beispiel vor dem großen Brand von 1842 fliehen, die grausamen Foltermethoden des 18. Jahrhunderts erleben oder sich auf der Anklagebank vor der Willkür der Inquisition verteidigen.