Hamburg. Die Zahl der in Hamburg geborenen Kinder wird seit einigen Jahren jährlich um zwei bis sechs Prozent größer.

Mit einem Rekord von 23.678 Geburten und 24.151 geborenen Kindern in Hamburg setzte sich 2015 der Trend der vergangenen Jahre fort. In den vergangenen Jahren ist die Geburtenrate in Hamburg laut der Hamburger Gesundheitsbehörde jährlich um zwei bis sechs Prozent gestiegen. Setzt sich dieser Trend fort, könnte Hamburg auch in der bundesweiten Geburtenstatistik wieder weiter nach vorne rücken. Denn erst im Dezember teilte das Statistische Bundesamt mit, dass die Hansestadt 2014 im Bundesvergleich auf dem vorletzten Platz lag. 2014 brachte eine Frau im gebärfähigen Alter in der Hansestadt statistisch gesehen 1,41 Kinder zur Welt. Im Bundesdurchschnitt wurden 2014 je Frau 1,47 Kinder geboren. Die höchste Geburtenziffer hatte Sachsen mit 1,57, die niedrigste das Saarland (1,35).

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Die Hamburger Statistik zeigt erneut einen Anstieg der Zahl der Geburten um fast fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei waren die höchsten Steigerungsraten im Albertinen-Krankenhaus, in der Asklepios Klinik Altona und in der Helios-Mariahilf Klinik zu beobachten. Den Ansturm des vergangenen Jahres hat das Albertinen-Krankenhaus gut bewältigt. „Wir können bei Bedarf auf die Gynäkologie ausweichen und konnten alle Frauen unterbringen“, sagt Dr. Uwe Herwig, leitender Arzt in der Geburtshilfe des Albertinen-Krankenhauses.

Der Anteil der Kaiserschnittentbindungen ist in der Klinik mit 27 Prozent gleich geblieben. „Auch die Frühgeborenenrate lag unverändert bei neun Prozent“, sagte Dr. Axel von der Wense. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Altonaer Kinderkrankenhaus leitet der Kinderarzt die Intensivstationen für Neugeborene in der Asklepios Klinik Altona und im Albertinen-Krankenhaus, auf denen Frühgeborene oder kranke Neugeborene behandelt werden.

Doch nicht jedes Geburtszentrum verfügt über eine solche Intensivstation. Je nach Ausstattung und Angebot hat der Gemeinsame Bundesausschuss für die Versorgung von Neu- und Frühgeborenen vier Versorgungsstufen festgelegt, für die die Zentren bestimmte Anforderungen erfüllen müssen. In diese Versorgungsstufen sind auch die zwölf Hamburger Geburtszentren aufgegliedert.

Geburtenzahlen der Hamburger Kliniken

 

Universitätsklinikum Eppendorf: 3361

 

Katholisches Marienkrankenhaus: 3354

 

Asklepios Klinik Altona: 3209

 

Asklepios Klinik Barmbek: 2918

 

Albertinen-Krankenhaus: 2500

 

Asklepios Klinik Nord: 1799

 

Helios Mariahilf Klinik: 1734

 

Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg: 1434

 

Ev. Amalie-Sieveking-Krankenhaus: 1276

 

Asklepios Klinik Wandsbek: 934

 

Bethesda Krankenhaus Bergedorf: 741

 

Asklepios Klinik Harburg: 736

 

Geburtshaus Hamburg: 155

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Die höchste Versorgungsstufe sind Level-1-Zentren: Sie werden von anerkannten Spezialisten für Neugeborene und ärztlichen Geburtshelfern geleitet. Entbindungsstation, OP und eine Neugeborenen-Intensivstation mit mindestens sechs Plätzen sind räumlich miteinander verbunden. Es ist ständig ein Arzt in Bereitschaft und es steht ein Neugeborenen-Notarzt zur Verfügung. Frauen mit besonderen Risikoschwangerschaften, wie zum Beispiel Mehrlingsschwangerschaften ab drei Kindern, sollten nur in diesen Level-1-Zentren entbinden. Level-1- Zentren in Hamburg sind die Geburtszentren am Universitätsklinikum Eppendorf, an den Asklepios Kliniken Altona, Barmbek und Nord-Heidberg sowie am Katholischen Marienkrankenhaus.

Level-2-Kliniken müssen ähnliche Voraussetzungen erfüllen, allerdings müssen sie nur vier Intensivplätze für Neugeborene nachweisen. Sie sind für die Versorgung von einfachen Risikoschwangerschaften, wie etwa bei Zwillingen, vorgesehen. Level-2-Zentren in Hamburg sind die Geburtszentren am Albertinen-Krankenhaus und an der Helios Mariahilf Klinik in Harburg.

Die Kliniken bieten regelmäßig Infoabende für werdende Eltern an

Sogenannte perinatale Schwerpunkte haben die Möglichkeit, kindliche Notfälle im Rahmen der Geburt für eine gewisse Zeit zu versorgen. Sie werden von Kinderärzten geleitet und bieten auch die Möglichkeit einer künstlichen Beatmung, haben aber keine Intensivstation. Einen perinatalen Schwerpunkt hat die Asklepios Klinik Wandsbek.

In Geburtskliniken, die keine Kinderklinik haben oder eine, die die Voraussetzungen für einen perinatalen Schwerpunkt nicht erfüllt, sollten nur Schwangere ohne Risikofaktoren entbunden werden, bei denen keine Komplikationen für das Kind zu befürchten sind. Dies gilt für etwa 90 Prozent aller Geburten. Solche Geburtskliniken gibt es am Agaplesion Diakonieklinikum in Eimsbüttel, am Asklepios Klinikum Harburg, am Bethesda Krankenhaus Bergedorf und im Amalie-Sieveking-Krankenhaus in Volksdorf.

Eine Sonderstellung nimmt das 1992 gegründete Hamburger Geburtshaus in Ottensen ein. Es ist der Anlaufpunkt für Frauen, die sich eine möglichst natürliche Geburt wünschen. Dort werden die Frauen während der Schwangerschaft und Geburt ausschließlich von Hebammen betreut und gehen drei bis vier Stunden nach der Geburt wieder nach Hause. Im Geburtshaus Hamburg wurden im vergangenen Jahr 155 Kinder geboren.

Um den Eltern bei der Suche nach einer geeigneten Klinik zu helfen, veranstalten alle Geburtszentren regelmäßig Infoabende für werdende Eltern. Die Termine sind auf den Internetseiten der Krankenhäuser veröffentlicht.