Hamburg. Dem Verein fehlen größere Zuwendungen aus Erbschaften
Das Tierheim an der Süderstraße des Hamburger Tierschutzvereins hat dramatische Finanznöte und steuert auf einen Verlust von etwa einer Million Euro zu. „Es ist jedes Jahr ein Kampf“, sagt Pressesprecher Sven Fraaß. Doch der ist 2015 besonders schwierig, und damit ist der Tierschutz über die Grundversorgung hinaus gefährdet. „So ein großes Minus hatten wir die letzten Jahre nicht.“
10.000 Tiere nimmt das Tierheim jährlich auf, im Moment leben mehr als 1170 Tiere in der Einrichtung an der Süderstraße. Die Arbeit des Vereins verschlingt rund fünf Millionen Euro pro Jahr. Geld nehmen die Tierschützer durch Patenschaften (10 bis 20 Euro im Monat) sowie Beiträge von rund 4500 Vereinsmitgliedern ein. Auch die Stadt Hamburg zahlt jährlich 1,5 Millionen Euro für die Aufnahme von Tieren an das Heim.
Doch ein weiterer wichtiger Posten sind Nachlässe. „Erbschaften sind ein Löwenanteil von mehreren 100.000 Euro“, sagt Fraaß. „Die retten unsere Tierschutzarbeit.“ Zwar wurde das Tierheim in diesem Jahr in etwa 20 Nachlässen bedacht. Doch darunter waren nur kleinere Summen.
Deshalb versucht Fraaß verstärkt Spenden zu sammeln. Eine Aktion zum Jahresende heißt „Spende statt Böller“ und soll den Tieren gleich zweifach zugutekommen. Zum einen soll Geld für den Tierschutz gesammelt werden, das sonst für Feuerwerkstechnik verpulvert würde. Zum anderen bedeutet der Krach in der Silvesternacht großen Stress für viele Tiere. Wenn weniger Pyrotechnik zum Einsatz kommt, wird ihnen also auch große Angst erspart.
Zu den Aufgaben des Tierschutzes, die mit den Spenden finanziert werden sollen, gehört auch Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit, um beispielsweise Paten zu gewinnen. Außerdem sollen in Hamburg zudem rund 20.000 frei lebende Katzen eingefangen und kastriert werden. Hunde im Tierheim sollen ein Training erhalten, um sie auf ein neues Leben vorzubereiten. Doch wenn Spendengelder fehlen, ist weniger Arbeit mit den Tieren möglich.
Wer die Arbeit des Tierschutzvereins unterstützen möchte, kann eine Spende auf folgendes Konto überweisen: Hamburger Tierschutzverein, Hamburger Sparkasse, Bankleitzahl: 200 505 50, IBAN: DE03 2005 0550 1286 2228 88.