Hamburg. Der erste sieben Kilometer lange Abschnitt soll von 2021 an zwischen Bramfelder Dorfplatz und City Nord gebaut werden
Die Pläne für die neue U-Bahn-Linie U 5 werden immer konkreter. Jetzt steht fest: Der erste rund sieben Kilometer lange Streckenabschnitt wird zwischen dem Bramfelder Dorfplatz und dem New-York-Ring in der City Nord gebaut.
Die U-Bahn soll dort 2026 den Betrieb aufnehmen. Die Bauarbeiten sollen 2021 beginnen. Die Hamburger Hochbahn, die von der Stadt mit den Planungen und der Realisierung der U 5 beauftragt wurde, hat nun auch entschieden, wie die Trasse verlaufen soll: Die Strecke führt vom Bramfelder Dorfplatz über die neuen Haltestellen am Schreyerring in Steilshoop, am Hartzloh und am Rübenkamp in Barmbek-Nord bis zur schon bestehenden U-1-Haltestelle Sengelmannstraße.
Von dort fährt die U 5 weiter bis zur neuen Haltestelle am New-York-Ring in der City Nord. Dort arbeiten Zehntausende Menschen, die ihren Arbeitsplatz dann schneller als bisher mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Derzeit werden in der City Nord mehrere Neubauten errichtet.
Die Planungen für den ersten Streckenabschnitt basieren auf einer Machbarkeitsstudie, die jetzt abgeschlossen wurde. Diese Studie hat aber auch ergeben, dass es für den Stadtteil Steilshoop keine zwei Haltepunkte geben wird. Darüber war zuvor diskutiert worden. „Die Haltestelle am Schreyerring nördlich vom Einkaufszentrum Steilshoop ist so zentral gelegen, dass wir keine zweite Station benötigen“, sagte Hochbahn-Chef Günter Elste.
Fest steht auch, dass die neue Haltestelle am Rübenkamp mit dem bestehenden S-Bahnhof verbunden werden soll. Die U 5 ist das größte Bauvorhaben der nächsten Jahrzehnte in der Hansestadt und wird mehrere Milliarden Euro kosten. Eine genaue Kostenschätzung liegt noch nicht vor.
Dass schon in zehn Jahren die neue U 5 auf dem rund sieben Kilometer langen ersten Streckenabschnitt fahren soll, ist eine große Herausforderung – das weiß auch Günter Elste: „Dieser Zeitplan kann nur eingehalten werden, wenn alles optimal verläuft. Aber unsere Planer arbeiten auf Hochtouren.“
Die am Ende insgesamt rund 28 Kilometer lange Strecke der U 5, die komplett unter der Erde verlaufen soll, soll von Bramfeld über Steilshoop durch die Innenstadt bis nach Lurup und zum Osdorfer Born führen. Auch die Arenen im Volkspark sollen mit der U 5 ans Schienennetz angeschlossen werden.
Vom Jahr 2025 an soll die U 5 vom New-York-Ring über Winterhude und die Uhlenhorst weiter in Richtung Innenstadt gebaut werden. Auch diese Strecke soll unterirdisch verlaufen – in etwa auf der heutigen Route der Metrobuslinie 6. In der Innenstadt soll die U 5 dann auch an die bestehenden Haltestellen Hauptbahnhof und Jungfernstieg angeschlossen werden. Auch die Weiterführung auf der Strecke der Metrobus-Linie 5 steht schon fest.
Über die genaue Weiterführung nach Westen ist noch nicht entschieden worden. Es gibt zwei mögliche Varianten: Die neue U-Bahn könnte bereits in Hoheluft in den Westen abzweigen oder erst vom Siemersplatz in Lokstedt in Richtung Westen abbiegen.
Dieser Teil der U-5-Trasse soll dann voraussichtlich Mitte der 2030er-Jahre in Betrieb genommen werden. Dann wird Günter Elste allerdings nicht mehr Chef der Hamburger Hochbahn sein. Der 66-Jährige wird Ende Januar kommenden Jahres in den Ruhestand verabschiedet (siehe Text unten). Zum Abschied kann der Vorstandsvorsitzende einen neuen Rekord präsentieren: In diesem Jahr sind rund 445 Millionen Fahrgäste mit der Hochbahn gefahren. Das sind etwa sieben Millionen mehr als 2014: „Die Hamburger Straßen sind voll, deshalb ist es für viele Autofahrer attraktiv, auf Bus und Bahn umzusteigen und ohne Stress ans Ziel zu kommen“, sagte Elste am Dienstag. Auch in den kommenden Jahren erwartet die Hochbahn eine weitere Zunahme der Fahrgäste: „Das ist aber natürlich nur realistisch, wenn wir unseren hohen Qualitätsstandard weiter halten.“
In diesem Zusammenhang nannte Elste auch den barrierefreien Ausbau der Haltestellen. Wie berichtet, soll das Hamburger U-Bahn-Netz bis auf wenige Ausnahmen im Jahr 2022 barrierefrei sein. 56 von 91 Haltestellen sind bisher behindertengerecht ausgestattet. Insgesamt investiert Hamburg in das seit 2012 laufende Programm bis zu 220 Millionen Euro.
Im kommenden Jahr wird die Hochbahn zudem das Mobilitätsangebot „switchh“ ausweiten. Bislang gibt es neun Stationen im Stadtgebiet, an denen dieser Service genutzt werden kann. Bislang haben sich 2700 Nutzer für switchh registriert. An den switchh-Punkten stehen eine StadtRad-Station sowie Leihwagen von car2go und künftig auch noch von weiteren Anbietern zur Verfügung.
Einen weiteren switchh-Punkt will das Verkehrsunternehmen im kommenden Jahr am Bahnhof Dammtor eröffnen. Außerdem können künftig alle HVV-Fahrgäste switchh nutzen. Derzeit ist das Angebot noch auf die Kunden beschränkt, die eine Jahres- oder Monatskarte haben.
Seite 2 Leitartikel: Der richtige Weg