Eimsbüttel. Das Abendblatt stellt in einer Serie vor, was die sieben Hamburger Bezirke 2016 planen. Heute Teil 2: Eimsbüttel

Geneviève Wood

Die zentralen Themen für den Bezirk Eimsbüttel bleiben im Jahr 2016 der Wohnungsbau, die Unterbringung von Flüchtlingen und der Ausbau von (Fahrrad-)Straßen.

1 Hoheluftchaussee

Fast alle Gebäude, die auf der Westseite der Hoheluftchausee abgerissen worden sind, sollen im kommenden Jahr durch Neubauten ersetzt werden. Damit entstehen dort fast 100 neue Wohneinheiten. So sind die Häuser an den Hausnummern 65 bis 75 komplett abgerissen worden. Ein Gelände mit 44 Mietwohnungen und 34 Tiefgaragenstellplätzen ist entstanden. Auf dem Gelände hinter der Factory wird es im Jahr 2016 mit Abrissarbeiten und Neubauten weitergehen. Fahrradwege werden neu angelegt, der Bürgersteig verbreitert.

2 Osterstraße

Die 7,5-Millionen-Euro-Baustelle der Einkaufsstraße prägt auch 2016 das Gesicht des Kerngebiets. Im Juni soll der erste Abschnitt zwischen Schwencke- und Emilienstraße fertig sein. Wenig später rücken die Bagger zum geteilten zweiten Abschnitt zwischen Methfesselstraße und Schwenckestraße sowie zwischen Schulweg und Emilien­straße an. Die ein Kilometer lange Straße soll 2017 fertig werden – mit mehr Grün, mehr Platz für Fußgänger, Sprunginseln in der Fahrbahnmitte, Radfahrstreifen auf der Straße und der Hälfte der Autoparkplätze.

3 Isebekgrünzug

Ein Dauerthema im Bezirk Eimsbüttel ist der Grünzug entlang des Isebekkanals. Ein Runder Tisch mit interessierten Anwohnern hat gemeinsam mit der Bezirkspolitik ein Nutzungs- und Entwicklungskonzept für den Isebek-Grünzug erarbeitet. Schon im kommenden Jahr wird eventuell mit der Instandsetzung der Fuß- und Radwege begonnen. Mit Drainagen soll verhindert werden, dass der Fußweg bei Regen weiterhin überflutet wird. Für die Verlegung der Drainage werden einige Bäume gefällt werden müssen. „Die Bürger können sich anschließend über befestigte Wege freuen“, so Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke. Voraussichtliche Kosten: bis zu 500.000 Euro.

4 Klosterstern

Voraussichtlich im Sommer 2016 wird mit den Arbeiten am Kreisverkehr begonnen, Ende 2017 soll der Umbau abgeschlossen sein. Die neuen Planungen sehen vor, den bislang zweispurigen Fahrbahnring am Klosterstern nur noch einspurig um die Grünfläche im Innern zu führen. Mit 5,5 Metern soll die Fahrbahn dann weiterhin Platz zum Überholen bieten. Der Radweg soll ebenfalls auf die Fahrbahn verlegt werden – auf ein drei Zentimeter erhöhtes, zwei Meter breites Spurniveau. Die Zahl der Parkplätze im Innern des Kreisverkehrs wird von 90 auf 37 sinken.

5 Sportplatzring Stellingen

Sowohl der Beschluss über den Bebauungsplan, als auch der Baubeginn sind für das kommende Jahr geplant. Stellingens neue Mitte am Sportplatzring kommt in die Gänge. Auf der Kampfbahn Stellingen soll ein Wohngebiet aus geförderten und Eigentumswohnungen entstehen: 400 Wohnungen im südlichen, 200 im nördlichen Bereich. Voraussetzung für den Spatenstich 2016: Die neuen Kunstrasenplätze für den TSV Stellingen und West-Eimsbüttel an der Vogt-Kölln-Straße müssen fertig werden (siehe Punkt 6).

6 Neue Sportplätze

Neben den beiden neuen Kunstrasenplätzen an der Vogt-Kölln-Straße (im Bau) sollen auch am Furtweg (Eidelstedter SV), an der Gustav-Falke-Straße (Alsterbrüder/ETV) und am Bondenwald die Sportplätze überholt und neu gebaut werden. Laut Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke seien damit fast alle Vereine im Bezirk mit neuen Plätzen ausgestattet. In der Regel erhöht sich mit einem neuen Platz die Attraktivität des Vereins.

7 Flüchtlingsunterkünfte

Die womöglich prominenteste Flüchtlingsunterkunft Hamburgs, das ehemalige Kreiswehrersatzamt an der Sophienterrasse in Harvestehude, soll Mitte Januar mit 190 Schutzsuchenden belegt werden. Darüber hinaus entstehen feste Unterkünfte an der Schmiedekoppel (1800 Plätze) und am Hagendeel (vorerst knapp 300 Plätze). Wohnungen für Flüchtlinge sind am Ellerbeker Weg (60 Wohneinheiten), am Duvenacker (bis zu 140 Wohneinheiten) und am Hörgensweg (in zwei Bauabschnitten jeweils etwa 500 Wohneinheiten) geplant.

8 Bürgerzentrum Eidelstedt

Umfeld und Gebäude des Eidelstedter Bürgerzentrums sollen im Jahr 2016 für etwa 100.000 Euro neu gestaltet werden. Ziel ist, die Aufenthaltsqualität im Besonderen und die Attraktivität im Allgemeinen zu erhöhen.

9 Uni-Neubau

Der mehrjährige Neubau des Campus Bundesstraße wird in diesem Jahr erstmals überirdisch sichtbar. An der Ecke Bundesstraße/Beim Schlump soll der Neubau am Geomatikum in die Höhe wachsen. Das Haus mit 22.000 Quadratmetern Nutzfläche soll später unter anderem die Geowissenschaften und die Klimaforschung beherbergen. Letzte Kostenschätzung dafür: 177 Millionen Euro. Hintergrund ist, dass rund um die Bundesstraße in den kommenden Jahren ein zentraler Campus für die Naturwissenschaften entsteht, der eine Querverbindung bis zur Grindelallee schafft.

10 Luxus-Hotel Fontenay

An der Außenalster wächst das künftige Fünf-Sterne-Superior-Hotel The Fontenay. Nach dem Richtfest im November werden die 131 Zimmer und Suiten sowie 17 Wohnungen des 100-Millionen-Euro-Projekts gegen Ende des Jahres 2016 eröffnet. Die für Juli geplante Inbetriebnahme musste wegen Problemen mit den Gewerken verschoben werden.

11 Milieuschutz

Drei Quartiere in Eimsbüttel sollen noch im Jahr 2016 unter Milieuschutz gestellt werden. Für Stellingen-Süd, Hoheluft-West und Eimsbüttel-Nord gilt dann die Soziale Erhaltungsverordnung. Insgesamt handelt es sich um 37.000 Wohnungen, von denen weniger als ein Prozent eine Sozialbindung haben. Nachdem der Bezirk bereits bei einer Vorprüfung hohen Verdrängungsdruck und großes Aufwertungspotenzial im Untersuchungsgebiet festgestellt hatte, kam nun ein externer Gutachter zu dem gleichen Urteil. Die Verordnung soll alteingesessene Mieter vor dem Wegzug schützen, in dem Umwandlungen von Mietwohnungen in Eigentum und Luxussanierungen genehmigungspflichtig werden.


12 Gewerbehof Offakamp
Für das produzierende Handwerk entstehen am Offakamp in Lokstedt nach dem Vorbild der Münchner Gewerbehöfe auf 11.200 Quadratmetern ein mehrgeschossiger Handwerkerhof. Baubeginn soll 2016 sein. Seit Januar 2015 läuft die Vermarktung der Flächen. Mittlerweile konnten bereits 43 Betriebe rund 7500 Quadratmeter reservieren (das sind rund 66 Prozent der geplanten Fläche), sodass die weitere Planung gestartet werden kann. Derzeit schließt die Handwerkskammer Vormietverträge mit den interessierten Handwerksbetrieben, um die reservierten Flächen vertraglich fest zu binden. Da die Resonanz auf den Handwerkerhof recht hoch ist, geht es nun in die Detailplanung der Realisierung. Der Drucksachenentwurf zur Finanzierung des Baus des Gewerbehofes ist erstellt und soll im März der Bürgerschaft vorgestellt werden. Die Sprinkenhof GmbH hat einen Bauzeitenplan mit dem Architekturbüro erstellt, Bauantrag wird im April beim Bezirksamt Eimsbüttel eingereicht werden können (nach der Finanzierungszusage durch die Bürgerschaft). In der Zeit von Januar bis April 2016 werden bauvorbereitende Maßnahmen durchgeführt, der Abriss der Bestandsgebäude und Grundstückssanierung. Die Fertigstellung nach rund zwei Jahren Bauzeit soll Anfang/Mitte 2018 erfolgen.


13 Niendorf-Nord/Einkaufszentrum
Im April wurde der neue Wochenmarkt eingerichtet, derzeit werden vor Ort die Wege umgebaut (mehr Fußgängersicherheit am Wagrierweg sowie am Übergang Ernst-Mittelbach-Ring) und die Grünanlage umgestaltet. Neben der Verschönerung gibt es dann mehr Barrierefreiheit und auch eine ökologische Aufwertung der Flächen (in Zusammenarbeit mit dem Nabu). Es wird auch noch eine neue Beleuchtung im westlichen Fußgängerbereich installiert. Zudem wurde das Stadtteilfest erfolgreich neu konzipiert und es konnten aus dem Verfügungsfonds insgesamt 22 kleinere Projekte im Gebiet mit knapp 60.000 Euro unterstützt werden. Der Stadtteilbeirat will seine Arbeit – mit Unterstützung des Bezirks – im kommenden Jahr fortsetzen und auch die Arbeit der Interessengemeinschaft der Gewerbetreibenden vor Ort soll weiter unterstützt werden.