Hamburg. Zwei Mediziner erhielten am Montag den Preis der Werner Otto Stiftung zur Förderung der medizinischen Forschung.
Welche Patienten mit chronischen Herzerkrankungen sind besonders gefährdet, später einen Herzinfarkt zu erleiden? Um dieses Risiko zu bestimmen, könnte in wenigen Jahren ein simpler Bluttest genügen – dank Mahir Karakas. Der 34-jährige Kardiologe vom Uniklinikum Eppendorf (UKE) fand heraus, dass bestimmte Teile unseres Erbguts, sogenannte Micro-RNAs, als eine Art Warnmelder im Blut fungieren.
Für seine Studien erhielt Karakas am Montag den Preis der Werner Otto Stiftung zur Förderung der medizinischen Forschung, zusammen mit Mathias Gelderblom. Der 41-Jährige Mediziner forscht ebenfalls am UKE. Seine Erkenntnisse könnten dazu beitragen, nach einem Schlaganfall die Schäden im Gehirn in Grenzen zu halten. Er fand in Tierversuchen heraus, dass ein bestimmter Botenstoff die Gewebeschäden mit auslöst. Die beiden Wissenschaftler teilen sich das Preisgeld von 16.000 Euro.
Der Preis wird alle zwei Jahre von der Hamburger Stiftung verliehen, die 1969 von Werner Otto gegründet worden war. Sein Sohn Michael, Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group, leitet heute das Kuratorium. Er würdigte die „enorme Einsatzbereitschaft und Kreativität“ der beiden Forscher.