Hamburg. Ein Lastwagen brannte am Morgen lichterloh und verusachte zwischenzeitlich 50 Kilometer Stau. Ein geplatzter Reifen war die Ursache.
Lange Staus rund um den Elbtunnel: Am frühen Mittwochmorgen ging ein Lastwagen im Hamburger Elbtunnel in Flammen auf. Das Fahrzeug brannte lichterloh, verletzt wurde jedoch niemand. Der Elbtunnel war zeitweilig in beide Richtungen komplett gesperrt.
Der 56 Jahre alte Lkw-Fahrer und weitere Autofahrer wurden rechtzeitig in Sicherheit gebracht, wie die Polizei mitteilte. Die meisten konnten einfach an dem brennenden Lastzug vorbei ins Freie fahren. Einige wendeten oder fuhren rückwärts aus der Röhre raus, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Autos kamen nicht zu Schaden. Einige Lkw, die zu groß zum Wenden waren, blieben vorerst im Tunnel. Mehrere Lastwagenfahrer flüchteten zu Fuß zum nahen Tunnelausgang.
Der Unfall ereignete sich gegen 5.30 Uhr in der Röhre eins in Fahrrichtung Norden. Gegen 7.00 Uhr wurde die Röhre vier in Fahrtrichtung Süden für den Verkehr wieder freigegeben, seit etwa 7.20 Uhr rollte der Verkehr in südlicher Richtung wieder weitgehend normal, wie die Verkehrsleitzentrale mitteilte. Eine der zwei Röhren in Richtung Norden wurde kurz darauf ebenfalls wieder freigegeben.
Die Sperrung der betroffenen Röhre eins in Richtung Norden dauert noch mindestens bis Donnerstag an. Bis zur Nacht erfolgt zunächst die Schadensaufnahme, im Anschluss daran erfolgt die Behebung der Asphaltschäden sowie die Sicherung der Rauchgasklappen. Nach Angaben der Verkehrsbehörde soll spätestens in den Abendstunden am Donnerstag dann auch die erste Röhre wieder für den Verkehr freigegeben werden. Alle weiteren Reparaturen an den Brandschutzplatten der Wände, der Tunneldecke, der Brandschutzklappen und sonstigen technischen Anlagen werden jeweils nachts durchgeführt. Dafür werde die erste Röhre dann wieder gesperrt.
Zeitweilig fast 50 Kilometer Stau
Aufgrund der Sperrung der Hauptverkehrsader kam es im Berufsverkehr am Mittwochmorgen zu langen Staus. Um kurz nach sieben Uhr morgens standen Autofahrer auf der Autobahn 7 vor dem Elbtunnel in Richtung Süden auf 14 Kilometern bis Quickborn, in Richtung Norden auf zehn Kilometern bis Marmstorf. Auf der A 23 staute sich der Verkehr auf zehn Kilometern. Bis acht Uhr waren es insgesamt fast 50 Kilometer Stau. Auch am Vormittag staute sich der Verkehr noch 14 Kilometer bis Fleestedt zurück.
Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort – rund 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz – und konnte den Brand nach etwa einer Stunde löschen.
Neues Entlüftungssystem funktionierte einwandfrei
Brandursache sei ein geplatzter Reifen gewesen, der sich entzündete. Den Qualm blies die seit 2013 einsatzbereite neue Entlüftung nahezu vollständig nach draußen. „Unsere Kräfte konnten fast rauchfrei zum Brandort gelangen“, sagte der Feuerwehrsprecher. Erstmals im Einsatz war eines der drei neuen Sonderlöschfahrzeuge, die ein Wasser-Schaum-Gemisch mehr als 20 Meter weit nach vorne spritzen können. „Es hat sich alles super bewährt“, sagte der Sprecher über die neue Rettungstechnik.
Nach einer ersten Schätzung beläuft sich der entstandene Schaden auf über 100.000 Euro, teilte die Verkehrsbehörde mit.