Hamburg. 200 Wahllokale stehen zur Verfügung. 563.000 Bürger nutzten bislang die Briefwahl.

Befürworter und Gegner einer Bewerbung Hamburgs für die Austragung Olympischer Sommerspiele haben kurz vor dem Referendum am Sonntag noch einmal mobil gemacht. Die Bürgerschaftsfraktionen von SPD, CDU, FDP und Grünen forderten am Freitag die Hamburger auf, mit Ja zu stimmen. Der AStA der Universität wiederum machte in einer an 42.000 Studenten verschickten Mail Stimmung gegen Olympia.

Bis Freitagnachmittag wurden etwa 563.000 Briefwahlstimmen gezählt – das entspricht rund 43 Prozent der Wahlberechtigten. Damit steht bereits fest, dass ein Votum für die Spiele nicht am erforderlichen Quorum von 259.883 Stimmen scheitern würde. Das Referendum ist erfolgreich, wenn die Zahl der Ja- die der Neinstimmen übersteigt und ein Fünftel der zur Bürgerschaft Wahlberechtigten mit Ja stimmt.

Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD), der für die Olympiabewerbung zuständig ist, hatte im Verlauf der Woche erklärt: „Mehr als 50 Prozent sind möglich. Vielleicht wird sogar das Ergebnis der Bürgerschaftswahl übertroffen.“ Am 15. Februar gingen 56,5 Prozent zur Wahl – ein historischer Tiefstand.

Wer seine Stimme noch nicht abgegeben hat, kann das am Sonntag zwischen 8 und 18 Uhr in einem der 200 Abstimmungslokale tun. Dabei ist es bei dem Referendum, anders als bei einer Bürgerschaftswahl, egal, wo man seine Stimme abgibt. Die einzelnen Abstimmungsstellen sind im Internet unter der Adresse www.hamburg.de/olympia-referendum/4613842/abstimmungsstellen/ zu finden. Dann einfach die eigene Adresse eingeben. Auf einer Karte werden anschließend nahe gelegenen Abstimmungsstellen angezeigt.

Abstimmen darf jeder, der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, mindestens 16 Jahre alt ist und in Hamburg seinen Hauptwohnsitz hat. Die Abgabe der Briefwahlunterlagen in einer der Abstimmungslokale ist möglich. Der Postweg eignet sich am Sonnabend nicht mehr, da die Briefe nicht mehr vor Abstimmungsschluss bei dem jeweiligen Bezirksamt eintreffen.