Hamburg. Diskussion über die olympischen Chancen Hamburgs. Für die emotionalsten Momente sorgte Nationaltorwart Max Weinhold.

Endspurt im Kampf um die Ringe: Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) sowie der ehemalige Hockey-Nationaltorwart Max Weinhold diskutierten am Dienstagabend auf Einladung des Übersee-Clubs über die olympischen Chancen Hamburgs.

Im Emporio-Tower am Dammtorwall spielte das Referendum die größte Rolle. In dem vom Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider moderierten Gespräch warben Scholz und Hörmann nachdrücklich um die Zustimmung der Hamburger. „Ein positiver Ausgang wird uns Rückenwind geben“, sagte der DOSB-Chef. Hörmann verwies darauf, dass die Konkurrenten Hamburgs auf Volksentscheide verzichten. Umso aufmerksamer verfolge das IOC das Referendum. „In Hamburg stimmen die Bürger damit auch über die Reformagenda des IOC ab.“ Auch ein knapper Erfolg in einem solch demokratischen Verfahren sei damit aus Sicht des IOC ein Sieg: „Jeder Prozentpunkt mehr ist uns aber natürlich willkommen.“

Eine Niederlage wäre indes auch eine Niederlage für das gesamte Sport-Deutschland – gerade im Bemühen im Kampf gegen die (mediale) Übermacht des Volkssports Fußball.

Scholz dementierte Medienberichte, Regierungskreise in Berlin seien verärgert über angeblich nicht vollständige Unterlagen aus Hamburg. Das gesamte Verfahren sei transparent, jeder einzelne Posten genau nachprüfbar. Scholz verzichtete darauf, die Bundesregierung bei der noch fehlenden Zu­sage für den erhofften Bundesanteil von 6,2 Milliarden Euro unter Druck zu setzen: „Wir wollen dort niemanden überfordern.“ Am Ende werde man sich aber einigen. Das Konzept sei sehr genau durchgerechnet, ein Fehler wie beim Bau der Elbphilharmonie werde nicht wieder passieren. Auch der Flüchtlingsstrom dürfe kein Argument gegen die Ringe sein. Im Gegenteil: Olympia sei mehr denn je als Wachstumsmotor für die Hansestadt wichtig.

Für die emotionalsten Momente sorgte Nationaltorwart Max Weinhold. Der Münchner zeigte Fotos und Videos von den Sommerspielen in London, berichtete von der Faszination der Eröffnungsfeier: „Das ist ein unglaubliches Erlebnis.“ Das spartanische olympische Dorf sei in Wahrheit ein Luxushotel: „Einen Aufenthalt können Sie sich für kein Geld der Welt kaufen.“